Höchstpreis für Schiele-Gemälde

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Mit Egon Schieles Ölgemälde "Haus mit trocknender Wäsche", für das ein namentlich nicht genannter Käufer 9,9 Millionen Dollar (11,05 Mill. Euro/152 Mill. S) - einschließlich Kommission - zahlte, starteten die New Yorker Herbstauktionen allen Befürchtungen zum Trotz vielversprechend. Angeboten wurden Werke aus dem Impressionismus, der Modernen und der Zeitgenössischen Kunst. Experten des internationalen Kunstmarktes hatten zuvor Sorge geäußert, dass die Investitionslust von Sammlern unter den Terroranschlägen vom 11. September und der wirtschaftlichen Entwicklung in ihrem Gefolge leiden könnte.

Doch das neue New Yorker Auktionshaus Phillips, de Pury & Luxembourg erreichte zum Auftakt der insgesamt viertägigen Auktionsrunde sein Ziel, wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte. Es verkaufte Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung von Nathan und Marion Smooke (Los Angeles) für rund 86,2 Millionen Dollar (96,2 Mill. Euro/1,324 Mrd. S). Der Schätzpreis hatte bei 80 bis 115 Millionen Dollar gelegen. Den Wert von Schieles "Haus mit trocknender Wäsche" hatte Phillips mit acht bis zwölf Millionen angegeben. Dagegen blieb eine etwa gleichwertige Skulptur von Edgar Degas, "Petite Danseuse de quatorze ans" (Kleine Tänzerin im Alter von 14 Jahren) unverkauft.

Amedeo Modiglianis "Almeisa" fand für 7,25 Millionen Dollar (Schätzpreis sechs bis acht Millionen) einen Interessenten, und Fernand Legers "Les quatre constructeurs sur fond jaune" erhielt den Zuschlag bei 5,7 Millionen Dollar, deutlich über dem geschätzten Höchstwert von vier Millionen. Auch Wassily Kandinskys "Berglandschaft mit Dorf 1" war weit mehr gefragt als angenommen mit einem Verkaufspreis von 4,9 Millionen Dollar (geschätzter Höchstwert 3 Millionen).

Phillips war 1999 von dem französischen Getränkekonzern LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton übernommen und bietet Verkäufern von Kunstwerken hohe Preisgarantien, wie aus Expertenkreisen bekannt wurde. Mit dieser Strategie ist es innerhalb kurzer Zeit zum ernsthaften Konkurrenten für die beiden etablierten New Yorker Auktionshäuser Christie's und Sotheby's geworden. Sie sind außerdem durch ein Verfahren wegen Preisabsprache und hohe Strafgebühren angeschlagen. Christie's wollte seinen Herbstverkauf noch am Dienstag starten, während Sotheby's seine Impressionisten am Mittwochabend zum Verkauf anbietet.
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