ePaper | 
Anmelden
 |  A A A

Nachrichten.at
 

Linz im Lichte des Universums

Bild vergrößern Linz im Lichte des Universums

Horshi Ishiguro (l.) und sein technischer Klon, der „Geminoid“   Bild: aec

30 Jahre nach seiner Gründung feiert das Linzer Ars Electronica Festival von 3. bis 8. September nicht die eigene Tradition, sondern inspirierte Beharrlichkeit. Unter anderem sollen den Linzern mithilfe einer Verdunkelung tausende Lichter aufgehen.

Das Jubiläum der Mondlandung war gestern, zum Auftakt des Ars Electronica Festivals am 3. September wird sich ab 22 Uhr zwei Stunden lang ein riesiges Sternenzelt über den Hauptplatz breiten, und jeder Besucher ist eingeladen, seinen persönlichen – wie auch immer gestalteten – Stern mitzubringen. Wenn die Sonne an diesem Tag untergeht, soll es finster bleiben, um das Naturereignis einer natürlichen Sternennacht nicht mit fahrlässiger Überbeleuchtung zu blenden. Alle Linzer sind dazu aufgerufen, daheim das Licht abzudrehen, die Stadt wird ihre künstliche Strahlkraft zurückdrehen und sich vom Universum erhellen lassen. „Wir werden Linz den sonst vor lauter Lichtverschmutzung unsichtbaren Sternenhimmel zurückgeben“, sagt Gerfried Stocker, künstlerischer Direktor des AEC.

Kinder und Jugendliche werden unter der Anleitung des Österreichischen Weltraumforums teleskopisch die Planeten des Sonnensystems erkunden oder in einem echten Raumanzug die Beschwerlichkeit eines Aufenthalts im All erleben. Austronaut Franz Viehböck wird seine Erlebnisse schildern, Live-Schaltungen zur Südsternwarte des European Southern Observatory (ESO) in Chile und zur Internationalen Raumstation (ISS) sind geplant.

Nicht technische Errungenschaften werden bejubelt, sondern die Spuren der eigenen Entstehungsgeschichte gesucht. Der „featured artist“ des Festivals rund um die menschliche Natur („Human Nature“) ist diesmal auch kein Künstler, sondern ein Wissenschaftler: Horshi Ishiguro lehrt an der Universität Osaka und erschuf ein komplexes künstliches Wesen, den „Geminoiden“, mit dem er sein Labor nun erstmals verlassen wird, um es in Linz vorzustellen. Ein „Geminoid“ (lat. Geminus, Zwilling, Pärchen) ist der technische Klon eines existierenden Menschen, die beiden sind durch Netzwerk und Sensorentechnologie miteinander vernetzt. Der Roboter sieht nicht bloß so aus wie Horshi Ishiguro, er verhält sich auch so. Ishiguros Forschungsfragen lauten: Warum behandeln wir wider besseres Wissen einen Androiden wie menschliche Gesprächspartner? Welche Prozesse im Gehirn sind es, die uns zu sozialen und emotional gesteuerten Wesen machen?

Wer sich dennoch einen Überblick über „30 Jahre Ars Electronica Festival“ verschaffen möchte, kann dies bei der Ausstellung im Brucknerhaus (Foyer, Lobby) tun. Die besten Werke gegenwärtiger Zukunftskunst zeigt die „Cyberarts“-Schau im Offenen Kulturhaus.

Info: www.aec.at/humannature
Kommentare
zu diesem Artikel sind keine Beiträge vorhanden

Weitere Artikel aus Kultur
Glaubensstreit
In einer Klosterschule in der Bronx des Jahres 1964 prallen zwei Weltsichten aufeinander: die der strengen Oberin Meryl Streep und die des aufgeschlossenen Paters Philip Seymour Hoffman. Als ein Missbrauchsvorwurf auftaucht, verschärft sich ihr Konflikt.   mehr mehr
Musik rettete die zähe Eröffnung
Ausufernd, aber nicht unbedingt fesselnd war die Eröffnung der Salzkammergut Festwochen Gmunden, die am Sonntag viel Prominenz in das schmucke Stadttheater brachte. Hinreißend war dafür das Eröffnungskonzert.   mehr mehr
Regionalgeschichte im Mixer
Höchst erfolgreich ist die neue Kunstinitiative der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKO) innerhalb der letzten zwei Monate vom Stapel gelaufen. Aktuell nutzt diese Verschränkung von heimischer Gastwirtschaft und Kunst die in Puchenau lebende ...   mehr mehr
Neuen Kommentar schreiben

Betreff / Kommentartitel
Kommentartext:

Sie dürfen noch Zeichen als Text schreiben

  Für nicht registrierte Nutzer

Registrieren Sie sich kostenlos, um Ihren Kommentar abzuschicken.

Um sich registrieren zu können müßen Sie uns mindestens einen Benutzernamen, ein Passwort und Ihre E-Mail - Adresse mitteilen.
Gewünschter Benutzername

Gewünschtes Passwort

Wiederholung Passwort

E-Mail

OÖNcard


Bitte beantworten Sie noch die folgende Sicherheitsfrage:
Wieviel ist 10 * 2? : 


Zuletzt kommentiert    mehr mehr
  • herbsetzen
    von Wirtschaftsrechner, 21.07.2009 11:26 Uhr
    braucht man so manche SPÖ der Vergangenheit (Sinowatz, Dienste für Ostblockgeheimdienste, Lucona,...
  • @herbertw
    von Agent_Smith, 21.07.2009 11:25 Uhr
    Sie meinen, ich sollte selbst bei niveaulosen Populisten noch unterscheiden?
    Was würde das...
  • Winkeladvokaten-Gejeiere!
    von herbertw, 21.07.2009 11:24 Uhr
    Wenn irgendwelche Anleger bei diesem Projektmanagement-Desaster Geld verloren haben, dann können...
  • E. Haider
    von Wirtschaftsrechner, 21.07.2009 11:22 Uhr
    Freunde vielleicht wneige (weiß ich nicht), aber "Freunderl" hat er sicher genug, da würde ich mir...
  • Winkeladvokaten-Gejeiere!
    von herbertw, 21.07.2009 11:22 Uhr
    Wenn irgendwelche Anleger bei diesem Projektmanagement-Desaster Geld verloren haben, dann können...
  • Schleswig Holstein und OÖ …
    von herbertw, 21.07.2009 11:13 Uhr
    … haben LEIDER eines gemeinsam: Spitzenkandidaten der zewi Volksparteien, die sich persönlich nicht...
 
 
 
Anzeigen:  Karriere · Immobilien · Motormarkt · Reisemarkt · Servicemarkt · Anzeigen A-Z · Kontakte · Trauer · Glückwünsche · Inserieren