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Weich und hart, Wolle und Stein

Das Palais Liechtenstein in Feldkirch zeigt Arbeiten von Artemis und Kalisky.

Feldkirch (VN-ag) Weich und hart, Wolle und Stein: Formale und materielle Gegensätzlichkeiten prägen das Schaffen der beiden Künstlerinnen Artemis und Mechthild Kalisky.

Ihre gemeinsame Ausstellung im Feldkircher Palais Liechtenstein ist dem Titel "Solaris" unterstellt. Doch der Verweis auf den Film von Andrej Tarkowski, nach dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem, scheint wenig zwingend, die Werke folgen vielmehr eigenen Gesetzmäßigkeiten.

Odyssee zum Licht

Der kleine Stern ist die Signatur der aus Frankreich stammenden, zwischen Liechtenstein und Griechenland pendelnden Webkünstlerin, die sich von der griechischen Göttin Artemis ihren Künstlernamen geborgt hat.

Ihre großformatigen Bildteppiche basieren bevorzugt auf mythologischen Motiven, doch das eigentliche Thema der Künstlerin ist das Licht. Nach zehnjähriger Arbeit am insgesamt zwölfteiligen Zyklus "Odyssee" entstehen seit dem Jahr 2000 die Tapisserien der Einhorn-Serie.

Während die Beschäftigung mit dem Einhorn auf einen Traum der Künstlerin zurückgeht, ist die Umsetzung von der Realität des Materials geprägt. Leuchtende Farben prägen die beachtlichen Formate, die fast wie Wandstücke wirken.

Klar definierte Binnenformen und ein fast malerisches "Inneres"vermittelnzwischen Erzählung und Abstraktion.

Vatermörder

Skulpturen, Bodeninstallationen und Reliefs, Stein, Metall und Ton sind hingegen die Ausdrucksformen und Gestaltungsmittel von Mechthild Kalisky.

Der Formenkanon der aus Leipzig stammenden, seit über dreißig Jahren in Paris lebenden und arbeitenden Bildhauerin reicht von gegenständlich bis nahezu ungegenständlich, von Vatermörder-Kragen, die sie feinsäuberlich mit Zitaten zu Kragen und Krawatte von Joyce bis Kafka versieht, bis zur wehrhaften Installation "Spikes", die aus 150 Granit-"Zähnen" besteht und eine sich sträubende Erde bildhaft verkörpert.

Passend zu den Kragen gibt es ein bleigefaltetes Hemd, als Insignien männlicher Macht, aber auch eine sechsteilige Installation aus roten Granitzylindern, die mit verschieden tiefen Einschnitten versehen sind.

Die Ausstellung ist bis 5. Dezember im Palais Liechtenstein in Feldkirch zu sehen, Mittwoch bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 10 bis 13 Uhr.

Wandteppich aus der Einhorn-Serie von Artemis. (Foto: A. Grabher)

Skulpturen und Reliefs, Stein, Metall und Ton sind Ausdrucksformen und Gestaltungsmittel von Mechthild Kalisky. (Foto: A. Grabher)




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