FBI. Spirale. Pferdefuß und Grabstein. Reagenzgläser. Die
Zeichen werden verschlüsselter. Da noch ein zerknülltes Papier. Zwei Äxte
und schließlich - CNN. Eine nette - Dietmar Brehm würde sagen: eine
hübsche - Geschichte kann man sich mit diesen Requisiten zusammenreimen.
Sie soll im Kopf ablaufen, wenn man die seriellen Acrylbilder an der Wand
abfilmt, pardon absieht.
Eine vergleichsweise unbekannte Seite des 1947 geborenen
Linzers wird erstmals in diesem Umfang im Künstlerhaus vorgestellt.
Eigentlich seltsam, entdeckte er die Malerei (Abschluß an Kunstschule Linz
1972) doch vor dem Film. Dicht wurden sie gehängt, die simplen Malereien
des Experimentalfilmers. So dicht, daß sich dazwischen kein Abstand
gewinnen läßt - die Bildfolge soll zu einem Ablauf werden.
Auch zwei real umgesetzte Kurzfilme des
Medien-Verschränkers laufen in der Schau: verwaschen, grobkörnig,
ausschnitthaft. Ähnlich auch die nur spärlich vertretenen Photographien.
Völlig anders jedoch Malerei und Zeichnung: Klare Umrisse, pure Farben,
deckend aufgetragen, reduziert auf das Wesentliche. Alltagsgegenstände
ihrem Umfeld enthoben, sollen Assoziationen unbeschwert wuchern lassen.
Auf den Wänden auch markige Sprüche: "Seit vielen Jahren
male ich ohne Maltechnik. Ich male einfach so, wie man eine Tür lackiert".
Nun - ja. Aber nicht immer. Interessant wird es, wenn die Flächen nicht so
exakt abgegrenzt werden, ein angenehm schlampiger Zug den Strich
aufweicht.
Am Überzeugendsten ist der Wiedererkennungswert der
Bilder. Sie sollen so formuliert sein, daß sie sich nicht mehr löschen
lassen, so Brehm. Eingedenk von mit Kunst überlasteten Speicherkapazitäten
kann man aber auch getrost einmal die Delete-Taste bedienen. sp
Bis 9. Februar. Täglich 10-18 Uhr, Donnerstag bis 21
Uhr.
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