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Steirisches Kulturfestival "regionale 10" eröffnet

02.06.2010 | 13:45 |  (DiePresse.com)

Unter dem Motto "In der Mitte am Rand" finden im obersteirischen Bezirk Liezen bis zum 14. August zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, bildende Kunst, Theater, Alltagskultur und Interaktion statt.

In eine begehbare Klangskulptur wird die obersteirische Stadt Trieben Mittwochabend im Rahmen der Eröffnung des steirischen Kulturfestivals "regionale 10" verwandelt. Der französische "Universalinstrumentalist" Michel Risse hat für die Stadt ein Musikstück komponiert, für das u.a. ein Fabriksschlot, die Kirchturmspitze, der Stadtbrunnen und sogar der Maibaum als Klangkörper genutzt werden.

"In der Mitte am Rand" ist das Motto des Festivals , das bis zum 14. August an unterschiedlichen Plätzen im gesamten obersteirischen Bezirk Liezen stattfinden wird. Insgesamt wird die "regionale 10" mehr als 35 Projekte und 180 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, bildender Kunst, Theater, Alltagskultur und Interaktion anbieten. Das Land Steiermark finanziert das Festival mit vier Mio. Euro, durch Sponsoring und Karteneinnahmen liegt das Gesamtbudget bei rund 4,8 Mio. Euro.

Unter der akustischen Choreographie von Michel Risse werden Mittwochabend u. a. fünf Blasmusikkapellen, Wurzelhornbläser und 14 Chöre des Bezirkes Liezen die Eröffnung des Festivals bestreiten. Die rund 550 Beteiligten sollen die Gäste in ein "Klangbad" eintauchen und zu einem neuen Hinhören verführen, schildert der künstlerische Leiter des Festivals, Dietmar Seiler. Im Anschluss folgt ein Musikprogramm auf mehreren Bühnen.

Künstler stockt Dachstein auf

Bereits seit Mittwochvormittag sind die Teilnehmer am Projekt "Grenzgang" unterwegs, in dem in den kommenden elf Wochen die Außengrenze des Bezirkes von den Bewohnern der 30 Randgemeinden "erwandert" wird. Gestartet wurde das Unternehmen in 2.090 Metern Seehöhe am Gipfel Schönberg im Gemeindegebiet von Altaussee.

Einen großen Brocken bringt der chinesische Konzeptkünstler und entschiedene Regimekritiker Ai Weiwei im Rahmen der "regionale" im Juli in die Obersteiermark: Er lässt für das Projekt "Hoher Dachstein" ein vier Tonnen schweres Felsstück, das sich beim Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan im Mai 2008 gelöst hatte, auf den Gipfel des Dachstein transferieren. Der Brocken ist nach der Schiffspassage schon in Rotterdam gelandet - geht der Transport weiter wie geplant über die Bühne, sollte die "Einweihung" des Steins am 11. Juli am Gipfel des Dachsteins stattfinden.

Von Anfang bis zum Ende des Festivals sind die beiden Großausstellungen "Play Admont" in Stift Admont und "Der schaffende Mensch - Welten des Eigensinns" auf Schloss Trautenfels geöffnet. Sie geben einen spielerischen Zugang zur Gegenwartskunst bzw. gehen der Frage nach, was den Bezirk Liezen und seine Menschen besonders ausmacht.

Weitere Infos und das gesamte Programm finden Sie unter regionale10.at


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