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"steirischer herbst 2009" unter dem Motto "All the Same"

24.06.2009 | 13:21 |  (DiePresse.com)

Das Festival bietet von 24. September bis 18. Oktober zeitgenössische Kunst - mit einem Konzert von "Phantom Ghost", aus Kairo angereisten Muezzinen sowie zahlreichen Tanz- und Theater-Projekten.

"All the Same" lautet das Motto des diesjährigen "steirischen herbstes" von 24. September bis 18.Oktober 2009. Das Programm beschäftigt sich mit der Frage "Was gilt, wenn alles gleich und gültig ist?", so Intendantin Veronica Kaup-Hasler am Mittwoch in Graz. Die Spurensuche hat ein vielfältiges Programm entstehen lassen, das wieder das Hauptaugenmerk auf Theater, Performance und Tanz legt. Einer der Fixpunkte ist auch in diesem Jahr das "musikprotokoll", das einige Uraufführungen bringt.

Das Motto "All the Same" beschreibe eigentlich eine paradoxe Situation, so Kaup-Hasler. Einerseits sei in unserer Gesellschaft die Gleichheit aller Menschen in der Verfassung verankert, andererseits sei nach wie vor von Chancengleichheit keine Rede und ein immer stärkeres Auseinanderdriften zu bemerken.

Muezzine, "Phantom Ghost" sowie Tanz und Theater

Die Eröffnung findet wieder in der Helmut-List-Halle statt, wo das Theater im Bahnhof und raumlaborberlin einen "Tempel der Vernunft" gestalten. Dazu werden "Phantom Ghost" exklusiv aus ihrem neuen Album "Thrown out of Drama School" spielen. Unter den "herbst"-Ausstellungen nimmt das Projekt von Sabine Breitwieser, das auf zwei Jahre angelegt ist, einen besonderen Platz ein. Für ihre Schau "Utopie und Monument" werden sich zehn Künstler bzw. Künstlergruppen mit den titelgebenden Begriffen auseinandersetzen und ihre Arbeiten am Platz vor dem Bad zur Sonne zeigen.

Ein besonders spektakuläres Projekte dürfte auch "Radio Muezzin" im Festivalzentrum im Orpheum sein. Dazu werden vier Muezzine aus Kairo nach Graz geholt, um dann in einer Art Dokumentation als Hauptdarsteller einer Rekonstruktion ihres eigenen Lebens zu fungieren. Gezeigt werden auch wieder zahlreiche Tanz- und Theaterprojekte: Der argentinische Regisseur Federico Leon bringt mit "Yo en el futuro" ein Generations-Spiegel-Spiel auf die Bühne. Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich auch die Autorin, Regisseurin und Schauspielerin Lola Arias in "Mi vida despues".

Gesamtbudget beträgt 3,5 Millionen Euro

Im Rahmen des "musikprotokolls" stehen neben dem Klavierprojekt "Seven Last Words" von Bernhard Lang auch Uraufführungen von Olga Neuwirth, Bernhard Gander, Rebecca Sounders und Joahnnes Maria Staud auf dem Programm.

Das Budget beträgt heuer alles in allem 3,5 Millionen Euro, was eine leichte Einbuße zum Vorjahr (vier Millionen Euro) bedeutet, aber immerhin über dem von 2007 (3,2 Millionen Euro) liegt.


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