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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
04. Mai 2009
14:43 MESZ

Link:
www.kunstraum.net

 

Luisa Kaslickys Mix von vorgefertigten Baumaterialien und Dekorartikeln; zu sehen bei der Ausstellung "Twilight Zone" im Kunstraum Niederösterreich.


"Twilight Zone": Zwischen Kunst und Design
Fragen nach Benutzbarkeit und Funktion stehen bei der Ausstellung "Twilight Zone" vom 8. Mai bis 27. Juni im Zentrum - Begleitprogramm zur Viennafair

Wien - Der Grauzone zwischen Kunst und Design, somit künstlerischen Positionen, die Fragen nach Benutzbarkeit, Zuordnung und Funktion von Kunstwerken in den Vordergrund rücken, widmet sich die Ausstellung "Twilight Zone - Art Hits Design" im Kunstraum NÖ in Wien. Im Rahmen der Vernissage am 8. Mai gibt es auch ein Fest im Hof des Palais Niederösterreich mit den DJs Female Obsession und Martin Moser.

Viele Künstler suchen neue Bezüge zur visuellen Kultur, zum Design. Sozusagen spiegelverkehrt zu Duchamps Readymade wird Kunst zunehmend zum Gebrauchsgegenstand erklärt. Unter diesem Aspekt haben Edek Bartz und Krüger & Pardeller die Schau als Begleitprogramm zur Kunstmesse Viennafair zusammengestellt. Beiträge von Hermann Czech, Hans Kupelwieser, Oswald Oberhuber, Heimo Zobernig und zahlreichen weiteren Künstlern sind dabei zu sehen, heißt es in der Aussendung des Kunstraums.

In einem Raum teilenden Regal, das an Präsentationen in Design-Museen erinnert, werden Werke von Künstlern wie Joe Scanlan oder Flora Neuwirth prominent und zugleich unberührbar präsentiert, obwohl sie zum Gebrauch einladen. Als funktionstüchtige Möbel entworfen, werden Arbeiten von Donald Judd oder Lawrence Weiner hingegen zunehmend jeglicher Verwendung entzogen, eine Auratisierung, die auch Barbara Visser in ihrer Fotoarbeit thematisiert.

Ein Teil des Ausstellungsraums dient als Lounge- oder Sitzbereich, in dem Kunstgegenstände benutzbar werden. Hier kann man sich auf einem Teppich von Gilbert Bretterbauer niederlassen oder es sich auf Stühlen von PRINZGAU/podgorschek bequem machen. Zum Lesen lädt ein von Walter Pichler gestalteter Tisch ein, Licht spenden die aus Plastiktellern aus dem Billigshop zusammengesetzten Lampen des jungen Bulgaren Lazar Lyutakov, der auch auf die ökonomische Bandbreite zwischen massentauglichem Design und Luxusobjekt anspielt.

Skulpturale Objekte wie die an Sitzmöbel erinnernden Arbeiten der Designerin Matali Crasset entstammen dem Formvokabular des Alltäglichen, ohne dabei ihren Gebrauchswert einzulösen. Installationen wie jene der Modemacher ___fabrics interseason - eine textile Wandverkleidung, die an verflieste Küchenecken erinnert - oder von Luisa Kaslicky aus einem Mix von vorgefertigten Baumaterialien und Dekorartikeln spielen mit den Sehkonventionen der Betrachter und stellen gängige Kategorisierungen in Frage. (APA)

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