Üble Tradition
Das restriktive Vorgehen der Republik im Fall
der Klimt-Bilder ist kein Einzelfall. Durch das Netzwerk aus behördlichen
Hürden, gesetzlichen Einschränkungen (etwa einem äußerst rigiden,
gegenüber enteigneten Besitzern zynischen Kunstexportrecht) und einer
absolut negativ gegenüber der Herausgabe von Kunstwerken eingestellten
Ministerial- und Museumsbürokratie dauerte die Klärung insgesamt sechs
Jahrzehnte.
Die Ministerin, selbst keine Kunstexpertin, war in diesem Geflecht die
schwächere Partnerin. Sie hatte - so auch das Schiedsgericht unter Vorsitz
des Linzer Uni-Professors Peter Rummel - bei einem "Deal" mit den Erben
eine Ministeranklage der Gegner zu befürchten. Was sie zu vermeiden
wusste. (ach)
Schiedsgericht: Rummel
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