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vom 19.01.2006 - Seite 021

Üble Tradition

Das restriktive Vorgehen der Republik im Fall der Klimt-Bilder ist kein Einzelfall. Durch das Netzwerk aus behördlichen Hürden, gesetzlichen Einschränkungen (etwa einem äußerst rigiden, gegenüber enteigneten Besitzern zynischen Kunstexportrecht) und einer absolut negativ gegenüber der Herausgabe von Kunstwerken eingestellten Ministerial- und Museumsbürokratie dauerte die Klärung insgesamt sechs Jahrzehnte.

Die Ministerin, selbst keine Kunstexpertin, war in diesem Geflecht die schwächere Partnerin. Sie hatte - so auch das Schiedsgericht unter Vorsitz des Linzer Uni-Professors Peter Rummel - bei einem "Deal" mit den Erben eine Ministeranklage der Gegner zu befürchten. Was sie zu vermeiden wusste. (ach)

Schiedsgericht: Rummel


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