VON CHRISTA
DIETRICH E-MAIL: christa.dietrich@vn.vol.at
Feldkirch (VN) Die Malerei - obwohl qualitätsvoll - diente dem
Vorarlberger Künstler Martin Häusle (1903Ö1966) zur Erholung, sein
erstes Interesse galt dem Glasfenster.
Diesen Schluss lassen zumindest Biographie, Werdegang und
persönliche Anmerkungen zu. Häusle, in dessen privatem Umfeld kaum
ein Quadratmeter unbemalt blieb, was auf immense Schaffenslust,
Ideenreichtum und Vielseitigkeit schließen lässt, war
leidenschaftlicher Glasmaler. Und hier zeigt sich, so
Ausstellungskurator Albert Ruetz, auch der Weg vom
akribischenFigurendarstellerzum frei erzählenden Künstler, der das
Einzelschicksal der Abzubildenden zu berücksichtigen versteht.
Mit seinen Glasfenstern ist Martin Häusle auch weit über die
Landesgrenzen hinaus bekannt geworden, wie Aufträge in Villach,
Wiener Neustadt oder gar Korea belegen. Und obwohl Häusle oft noch
mit Entscheidungsträgern in den Pfarreien konfrontiert war, die
seine künstlerische Entfaltung zügeln wollten, wurde der Meister
wohl erkannt. So sind die bedeutendsten Häusle-Glasfenster etwa im
Dom zu Feldkirch, in der Pfarrkirche in Götzis, in Levis oder in
Vaduz anzutreffen.
Martin Häusles Stellenwert als österreichischer Künstler (nicht
nur als Vorarlberger Lokalmatador) wollte jüngst auch die
Österreichische Galerie im Belvedere in Wien unterstreichen, indem
sie um Ankauf eines Werks ansuchte.