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Kunst im schönsten Naturlicht
Die österreichische Kunst der Gegenwart hat viele Gesichter. Einige der bemerkenswertesten zeigt die neue Schau im Museum von Sammler Herbert Liaunig in Neuhaus/Suha.
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Foto © APA
Man sei selbst überrascht gewesen, sagt Peter Baum. Der langjährige Leiter der Linzer Neuen Galerie kuratierte gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Silvie Aigner und Architekt Peter Liaunig "Realität und Abstraktion 1. Figurative und expressive Kunst ab 1980". Aus den beeindruckenden Beständen der Sammlung von Herbert W. Liaunig. Im stets neu faszinierenden, 2008 eröffneten Museumsbau von querkraft architekten.
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Dabei (und darauf bezieht sich die erwähnte Überraschung) stammt fast ein Viertel der mehr als fünfzig Künstlerinnen und Künstler aus der Steiermark: Herbert Brandl, Erwin Bohatsch, Günter Brus, Herbert Flois, Alfred Klinkan. Alois Mosbacher, Gerhardt Moswitzer, Franz Pichler, Hannes Priesch, Hubert Schmalix, Martin Schnur, Petra Sterry, Erwin Wurm. Dazu kommt noch der in Steyr geborene, in Graz aufgewachsene Michael Kienzer.
Aber Lokalpatriotismus sollte nicht vordringlicher Grund sein, das exzeptionelle Haus zu besuchen. Der ist (neben der spektakulären, aber dennoch ganz der Funktion untergeordneten Architektur) zweifellos eine auf die Inventarnummer 3000 zugehende Kollektion zeitgenössischer Kunst erster Güte. Vor allem österreichischer Kunst, mit einigen internationalen Akzenten.
Zwiegespräche
Diese Qualität zeigt die mit großer Intelligenz arrangierte Schau einmal mehr. Im Zentrum stehen das jeweilige ?uvre und der Dialog der präsentierten Werke miteinander. Und es sind spannende Zwiegespräche, die sich da immer wieder ergeben. Etwa zwischen älteren und jüngeren Gemälden von Erwin Bohatsch oder zwischen ähnlich gelagerten Bildern von Herbert Brandl, Hubert Scheibl und Helmut Swoboda.
Auch zwischen Zwei- und Dreidimensionalem ergeben sich des öfteren Spannungsbögen. Sei es, weil Bilder das Körperhafte ihrer Motive betonen (wie bei Alois Riedls Gemälden von Möbeln). Sei es, dass Bildhauer das Thema Fläche bearbeiten (wie Franz Xaver Ölzant, von dem eine soeben gegossene Aluskulptur einen der beiden aus- und einladenden Museumsbalkons ziert).
Im aus der steirischen Metropole angereisten Kunstfreund mag beim Durchwandern der Schau eine gewisse Wehmut aufkeimen. Denn vor Arbeiten von Künstlern wie Riedl und Ölzant, Roman Scheidl, Alois Köchl, Jürgen Messensee, Walter Pichler, Gustav Janu, Walter Weer, Tone Fink und vielen anderen muss er feststellen, dass die Schließung des Grazer Kulturhauses eine nicht geschlossene Lücke hinterlassen hat.
Goldkammer
Eine andere Attraktion des Museums Liaunig ist die so genannte "Goldkammer". Sie birgt gleichsam als Kontrastprogramm rund 600 Schmuck- und Kultobjekte afrikanischer Stämme wie Ashanti, Baule und Fante, die man unter dem Namen Akan zusammenfasst. Die diesbezügliche Liaunig-Kollektion zählt zu den wichtigsten ihrer Art weltweit.
Sammler Liaunig, der im Juni 65 wird und dessen weitere Sammlungsfelder Bücher, Teppiche, Medaillons, Gläser und Waffen sind, möchte sein Museum 2013 schließen. Keine Angst: das größtenteils von Naturlicht durchflutete Haus im Berg soll danach in erweiterter Form wieder eröffnet werden.
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Fakten
Realität und Abstraktion I. Figurative und expressive Konzepte ab 1980. Bis 30. Oktober.
Besichtigung ausschließlich im Rahmen von Führungen nach Terminvereinbarung. Telefon: (0 43 56) 211 15 office@museumliaunig.at
Eintritt: 12 Euro.
www.museumliaunig.at
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1 Kommentar
Kommentar erstellenalso bitte, wenn dieser bau ist "naturverschandelung". die natur selbst ist wahre kunst!!!