"Love meint alles, was uns wichtig ist. Es ist nicht nur eines der größten Themen der Kunst, sondern auch einer der Antriebe, diese zu schaffen", erklärt das Kollektiv von Love_. Seit Ende Jänner wechseln in ihren Räumen nahe der Volksoper, also mit ein wenig Distanz zu den szenigen Kunstvierteln, alle drei Wochen die Ausstellungen:
Es sind neun Leute, die Love_ ausmachen (Clemens Denk, Martin Sturm, Karin Mayr, Philipp Hanich, Andrea Lüth, Kathi Reidelshöfer, Gerlinde Wallner, Bernhard Weber, Thomas Weinberger), und das sei auch der Unterschied zu anderen Off-Spaces: "Zwei oder drei Leute können alles viel klarer setzen, als Kollektiv kommt man zu komplett anderen Ergebnissen. Das ist spannend." Nach zwei Jahren malen und Kunst machen habe sich der Wunsch geformt, auch etwas zeigen zu wollen, "Raum, sozialen Raum zu gestalten".
"Wir wollen Kunst so diskutieren, entwickeln, zeigen und letztendlich leben, wie wir es im kommerziellen Bereich vermissen." Love_ sei eine "Bauhütte", wo alles zusammenkommt, was für die Arbeit notwendig ist. Sich selbst positionieren zu wollen hänge auch mit dem "Von-woanders-Kommen" zusammen: Viele haben in Linz bei Ursula Hübner studiert, wie etwa die Krafftmaler.
Love_ sei aber nicht ortsgebunden, sondern agiere auch anderswo: etwa mit der Zeichenstunde (zuletzt im Clubblumen), bei der rund um einen Tisch gemeinsam gezeichnet und geredet wird - eine lockere Atmosphäre, in der das Ganze mehr sei "als die Summe der einzelnen Teile" und Zeichnungen entstehen, die alleine im Atelier womöglich nicht entstanden wären.
Zunächst ein Jahr lang soll es den Verein geben: Weiter geht's, wenn nach einem Jahr noch genug Energie, Ideen und auch Geld da ist. Wenn man nicht das Gefühl hat, es ist für die Katz. (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.6.2010)
Kunst und Leben ist das Motto im Kunstraum am Schauplatz - ein Offspace, der in eine eher galeristische Zukunft aufbricht
Clubblumen: Das heißt Kunst, Musik, Essen, Trinken, Kommunikation. Eine soziale Plastik von Flora Neuwirth
Als
Marita Fraser und Alex Lawler 2006 den Bell Street Project Space
starteten, zählten sie damals zu Wiens wenigen Offspace-Pionieren
Präsentationsräume
für künstlerische Fotografie sind rar: Der Verein fotoK im 15. Bezirk
etabliert nun Ausstellungen im Hinterhaus
Fast
zeitgleich zu Wiens Kunstmesse "Viennafair" zeigt die "Jennyfair"
gleich gegenüber Kunst aus dem tiefen bis mittleren Untergrund
Vor neun Jahren herrschte am Praterstern noch große Ödnis: Dann hat die Gruppe dy'na:mo Wien das Fluc gebracht
Das
Pro Choice hat in der Innenstadt Wiens Quartier bezogen: Für Will
Benedict und Lucie Stahl ist es nicht der erste eigene Ausstellungsraum
Saprophyt heißen ein nichtparasitärer Pilz und ein Raum in Mariahilf: statt White Cube ein Experiment
Zimmer, Küche, Kabinett und Raumstation: ein sehr privater Kunstsalon in Ottakring
Eine
ehemalige Hausmeisterwohnung bietet einem recht klassischen Offspace
Quartier: dem flat1 in der Schikanedergasse im kunstaffinen
Schleifmühlviertel
Mit
Understatement betreiben Max Frey und Leslie Weißgerber die
Praterstraße 48: Vielfältige Blickwinkel auf Kunst werden hier geschätzt
In einer Passage im Zentrum Wiens liegen die Räume von Coco: Ausstellung wird hier als Medium begriffen, Diskurs großgeschrieben
Der
"Salon für Kunstbuch" ist keine Buchhandlung, sondern ein besonderer
Offspace, der nicht Kunst, sondern Kunstbücher ausstellt
Seit
Herbst trifft sich die junge Kunstszene im "Ve.Sch" - Statt der
kuratorischen wird hier die künstlerische Perspektive großgeschrieben
Der
jüngste Wiener Off-Space eröffnet am Freitag: "Magazin - Verein zur
Entwicklung und Erschließung der Künste" im zweiten Wiener
Gemeindebezirk
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