Neue KHM-Generaldirektorin Haag will "öffnen"

16. Jänner 2009 | 13:55 | wien | apa
Die neue Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums (KHM), Sabine Haag sagte am Freitag, dass sie das Museum eröffnen möchte. Öffnen und Eröffnen sollen das Grundthema ihrer Arbeit sein, so Haag weiter. Schließlich warten große Projekte wie die Wiedereröffnung der Kunstkammer oder die Neueinrichtungen der Sammlungen in Völkerkundemuseum und Theatermuseum auf ihren Abschluss.
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Bevor sich das KHM in einem „Open House“ am 24. Jänner dem Publikum (bei freiem Eintritt) öffnet, schloss Haag persönlich für Journalisten die sonst versperrten Türen zu Depots und Sälen der Kunstkammer auf, um einen Einblick in eine „Baustelle der edleren Art“ zu geben. Das „Open House“ mit über 170 Führungen soll Signalcharakter für ihre Amtszeit haben. „Konzentration auf die Besucher statt Jagd nach Besucherzahlen“, gab Haag als Motto aus.

„Wir wollen insgesamt den Besucherservice ausbauen. Blockbuster-Ausstellungen können wir uns erstens nicht mehr leisten, zweitens glaube ich nicht, dass das die Aufgabe unseres Hauses ist.“ Es werde jährlich nur mehr eine, große repräsentative Ausstellung geben (2009 gilt sie ab 15.9. dem Burgunderherzog Karl dem Kühnen), ansonsten versuche man aus den reichen eigenen Beständen mit Präsentationen zu wechselnden Themen dem bisher unterrepräsentierten lokalen Publikum („70 Prozent unserer Besucher sind Touristen“) Anreize zum Wiederkommen zu geben.

„Das Kunsthistorische Museum definiert sich nicht als Ausstellungshalle“, versicherte Haag. Daher wird das von ihrem Vorgänger Wilfried Seipel vorangetriebene Projekt eines Pavillon-artigen Erweiterungsbaus für den Innenhof des Museums, der 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche gebracht hätte, „derzeit nicht weiter verfolgt“.

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