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Signal für
ein bewussteres Leben Als Erinnerung an die Toten des großen
Lawinenunglücks in Galtür vor drei Jahren hat Arthur Salner ein
eindrucksvolles Triptychon geschaffen. Düster in seiner monochrom variierten Farbigkeit, archaisch in seinen Formen, wuchtig in seiner Aussage. Denn Salner beschreibt in dem Bild das Unglück nicht konkret, er vermeidet alles Pathos, um ein berührendes Zeichen persönlicher Betroffenheit mit dem ihm eigenen Formenvokabular zu setzen. Denn Arthur Salner stammt selbst aus Galtür. Salners "Memento" ist das Produkt einer vielmonatigen Auseinandersetzung mit dem Thema. Mit Vergänglichkeit, Verlust, Leben, Tod und Unsterblichkeit. Zentrales Motiv ist das Kreuz, das der Künstler allerdings nicht nur als christliches Symbol verstanden wissen will, sondern als existenzielles "Lebenszeichen". Denn würden die Betrachter seines Triptychons nicht nur an das schreckliche Ereignis sich erinnern, sondern das Bild als Aufforderung zu einem bewussteren Leben verstehen, wäre Salner sehr glücklich. Oft mehrere von ihm Konzept-Bücher genannte Hefte schreibt der Künstler im Vorfeld des schlussendlichen Malakts voll. Zeichnend, aber auch verbal seine Gedanken formulierend, setzte sich der mit "Memento" schwangere Salner mit der Tradition der Todesmystik auseinander. Ganz er selbst, jongliert er mit Positionierungen auf der Bildfläche, mit Zonen des Hellen und Dunklen, des Malerischen und Grafischen. Salners Konzept-Bücher sind ganz private Niederschriften. Sein Galtürer Konzept-Buch ist nun - nobel gebunden - beim Verlag editiones erschienen. _________________________________________ Arthur Salner. Memento. 60 Seiten, 24 Abbildungen, Verlag editiones, Innsbruck, 19.60 € 2002-12-13 15:53:30 |