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13.12.2001 - Ausstellung
Wider menschliche Grenzen
Tschechische Kunst im österreichischen Parlament versucht Grenzen zu überwinden - künstlerisch, psychologisch, territorial.


"Es gibt kein Thema", sagt Ondrej Kohout, der Spiritus rector der Ausstellung "Tschechisch-Österreichischer Hexalog", die in der Säulenhalle des österreichischen Parlaments Werke von sechs zeitgenössischen Künstlern versammelt, die in Tschechien geboren sind, von denen drei seit langem in Wien, drei in Prag leben. "Wir haben voneinander nicht gewußt, was der andere ausstellt."

Die Frage nach Begrenzungen, nicht nur im künstlerischen Sinn, sondern auch in territorialer und insbesondere psychologischer Bedeutung, scheint dennoch das verbindende Element dieser Schau zu sein. Von "Grenzüberschreitung", "Bewußtseinserweiterung" und "Dia-" beziehungsweise "Hexalog" war am Dienstag bei der Eröffnung die Rede.

Zu Kohouts Variationen über die fundamentale Abgetrenntheit und Isoliertheit der menschlichen Existenz, Tomás Hales' abstrakten, gleichsam ordnungssuchenden Bildern und Eva Vones' malerisch-abstrakter Auseinandersetzung mit dem Naturthema, kontrastieren die farbigen Stahl-Konstruktionen Martin Drägers ebenso wie die zwei Meter großen Styropor-Statuen Erika Bornovás. Die Exponate dokumentieren nicht nur die vielgestaltigen Ansätze der zeitgenössischen tschechischen Kunst, sondern auch die Möglichkeit grenzüberschreitender Verständigung. ell

Bis 20. Dezember, Parlamentsführungen Mo. - Do. 11 und 15 Uhr, Fr. 11, 13, 14 und 15 Uhr.



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