"Es gibt kein Thema", sagt Ondrej Kohout, der Spiritus
rector der Ausstellung "Tschechisch-Österreichischer Hexalog", die in der
Säulenhalle des österreichischen Parlaments Werke von sechs
zeitgenössischen Künstlern versammelt, die in Tschechien geboren sind, von
denen drei seit langem in Wien, drei in Prag leben. "Wir haben voneinander
nicht gewußt, was der andere ausstellt."
Die Frage nach Begrenzungen, nicht nur im künstlerischen
Sinn, sondern auch in territorialer und insbesondere psychologischer
Bedeutung, scheint dennoch das verbindende Element dieser Schau zu sein.
Von "Grenzüberschreitung", "Bewußtseinserweiterung" und "Dia-"
beziehungsweise "Hexalog" war am Dienstag bei der Eröffnung die Rede.
Zu Kohouts Variationen über die fundamentale
Abgetrenntheit und Isoliertheit der menschlichen Existenz, Tomás Hales'
abstrakten, gleichsam ordnungssuchenden Bildern und Eva Vones'
malerisch-abstrakter Auseinandersetzung mit dem Naturthema, kontrastieren
die farbigen Stahl-Konstruktionen Martin Drägers ebenso wie die zwei Meter
großen Styropor-Statuen Erika Bornovás. Die Exponate dokumentieren nicht
nur die vielgestaltigen Ansätze der zeitgenössischen tschechischen Kunst,
sondern auch die Möglichkeit grenzüberschreitender Verständigung.
ell
Bis 20. Dezember, Parlamentsführungen Mo. - Do. 11 und 15
Uhr, Fr. 11, 13, 14 und 15 Uhr.
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