"Ich hoffe, diese Episode der Kunstgeschichte ist bald vorbei"

20. August 2010, 15:10

Christian Ludwig Attersee wendet sich gegen die Postmoderne und "Scharlatane" in der Kunst

Salzburg - "Es gibt viel zu viele künstlerisch gänzlich unbegabte Scharlatane in der bildenden Kunst. Gerade einer von 500, die sich Künstler nennen, ist wirklich einer", meint Christian Ludwig Attersee, "Das liegt auch an den vielen schlechten Galerien, vor allem aber liegt das an der Postmoderne", sagt der Maler kurz vor seinem 70. Geburtstag, den er am 28. August feiert.

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"In der Postmoderne ist es erlaubt, ja geradezu gefordert, alles nachzumachen, bloß bereits Dagewesenes nachzuahmen. Also glauben viele sogenannte Künstler seit zumindest drei Jahrzehnten, dass es nicht nötig ist, seinen eigenen, persönlichen Weg zu finden. Ich hoffe, diese Episode der Kunstgeschichte ist bald vorbei", so Christian Ludwig Attersee.

Aktuelles Schaffen

In seinen aktuellen, meist im Atelier in Mallorca entstandenen Bildern beschäftigt er sich mit jenen Symbolen, die er stets zu zerstören versuchte. "Ja, ich bin und bleibe ein Symbol-Zerstörer. Aber jetzt interessieren sie mich doch. Gerade, weil die Postmoderne alles wiederholt hat außer den Symbolismus. Jetzt versuche ich noch einmal zu ergründen, was genau die Symbole mit meiner Kunst zu tun haben. Natürlich ist dabei ein ganz persönlicher 'Atterseeierter Symbolismus' entstanden."

Attersee arbeitet überwiegend mit Acryl: "Ich benutze Acryl, aber bei mir sieht es aus wie Öl. Das können nur ganz wenige Maler. Das liegt zum einen an der Qualität des Acryl, das ich verwende, zum anderen an der trockenen, verdichteten Farbmischung."

Insgesamt gebe es heuer zwölf Attersee-Ausstellungen in ganz Österreich, erzählt der Künstler. Jede davon mit ganz anderen, überwiegend neuen Arbeiten, wie der Künstler betont. Auf der Schmittenhöhe in Zell am See gestaltet Attersee außerdem eine Art Gipfelkreuz, eine 28 Meter hohe, begehbare Skulptur, die auf sechs Seiten die Schöpfungsgeschichte und im siebenten Teil, dem Innenraum, die schöpferische Ruhe darstellt. (APA)

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Ziemlich leichter Stessa
21.08.2010 01:54

"Ich benutze Acryl, aber bei mir sieht es aus wie Öl. Das können nur ganz wenige Maler."

Nein - das MÜSSEN nur ganz wenige Maler können. Die meisten können nämlich mit Öl umgehen.

Ölmalerei ist einfach zu aufwendig und wenn man dann noch mehrere Atliers hat auch wenig sinnvoll.

Das ist keine Frage von Können.

Ziemlich leichter Stessa
21.08.2010 15:06

Doch.

22.08.2010 20:31
.
[1]
.

Mein Gott !
Von der Arbeit eines Künstlers technische Rückschlüsse zu ziehen und zu glauben er beherrscht nur dieses Fach ist einfach ein Unsinn.
Da könnte der liebe Nitsch nur Kübel ausschütten und die Farbe mit Besen verteilen. Ist aber nicht so, denn Nitsch beherrscht alle Tasten auf der Kunstorgel. ( Grafik, Öl- und andere Malerei).
Oder auch abstrakten Künstlern zu unterstellen, sie könnten sich nicht gegenständlich ausdrücken wäre genauso ein Unsinn.
Es wird eben die im Moment passende Technik gewählt, oder weil eben Vorteile überwiegen wie bei der Acrylmalerei die rasche Trocknung der Farben usw.
( vielleicht wars doch ein heftiger Stessa)

Ziemlich leichter Stessa
23.08.2010 18:41

Es tut mir leid, ich kann Acrylmalerei nicht ausstehen, weil sie einfach - und nicht zuletzt aus den von Ihnen angesprochenen Gründer der einfachen Handhabe - für mich das typische Medium der sonntagsmalenden SekretärInnen und ZahnärztInnen ist. Wenn Attersee noch dazu darauf hinweist, dass er den Ölcharakter erzielen will - dann soll er bitte nicht die Abkürzung wählen.

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