Zusammenhänge zwischen Flugzeug-Recycling und HollywoodBildproduktionen: Hito Steyerls "After the Crash".
Wien - Insgesamt hat man in der Ausstellungsreihe curated_by gar nicht so viele White Cubes verdunkelt. In der Galerie nächst St. Stephan macht Clemens von Wedemeyer, der mit seinen Videos und Kurzfilmen zwischen Kunst und Film bereits zahlreiche Preise gewann, als Kurator jedoch schon im ersten Raum deutlich, dass man eine Welt der Illusionen betritt: In der Installation Passage von Arnold von Wedemeyer vergrößert sich auf zwei gegenüberliegenden Leinwänden jeweils ein weißes Quadrat, um dann scheinbar von der einen auf die andere Fläche überzuspringen. Blitzartig erhellt das animierte Pixel den Raum und wird dabei vom Auge Douglas Gordons, das als Foto anwesend ist, "beobachtet".
Wedemeyer thematisiert damit Überwachung, plädiert aber gleichzeitig für ein waches Auge: "Selektiv auf die Realität zu schauen ist ein notwendiges Übel meiner Aufmerksamkeit. Ständige Wahrnehmung meint aber, Augen und Ohren offen zu halten, nicht einzuschlafen und nicht wegzuschauen."
In der Reihe Straße ist Straße und keine Konzeptkunst stellte Ulf Aminde mit Obdachlosen berühmte Werke der Konzeptkunst nach: In Anlehnung an Samuel Becketts Quadrat zeigt das Video quad III einen um einen quadratischen Lüftungsschacht schwankenden Punk. Während Aminde den kunstfernen Ort der Straße in eine Bühne umfunktioniert hat, verließ David Lamelas in seiner sehenswerten Study of Relationsships between Inner and Outer Space den Galerieraum erst nach und nach: Seine institutionskritische Untersuchung startete er bei den Mitarbeitern einer Galerie und beendete sie auf der Straße, wo er Passanten um eine Einschätzung zur Mondlandung bat.
Weit weg von den angestammten Kunststätten führt auch Hito Steyerls auf einem Flugzeugschrottplatz aufgenommenes Video: After the Crash titelt die Arbeit, die den Zusammenhang zwischen Flugzeug-Recycling und Hollywood-Bildproduktionen erhellt.
Zum Schluss bekommt der Besucher noch einen wichtigen Satz mit auf den Weg: "You are advised that these statements are only predictions and that actual events may differ materially", lautet eine Textarbeit, die Carey Young in Form einer Optikertafel gestaltet hat. Young ergänzt damit einen weiteren Zugang zur Notwendigkeit einer offenen, prozesshaften und "ständigen Rezeption". (Christa Benzer / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.6.2010)
Galerie Nächst St. Stephan, Grünangergasse 1/2, 1010 Wien. Bis 12. 6.
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