Textarchiv OÖNachrichten www.nachrichten.at/archiv
vom 20.01.2006 - Seite 021
Zurückkaufen: ja, Leihgabe: nein

"Es hat niemand den großen Wunsch, die Bilder in Österreich zu belassen", halten Maria Altmann und ihr Anwalt Randol Schoenberg (ein Nachfahre des 12-Ton-Komponisten) in einem Interview bezüglich der fünf Klimt-Gemälde fest: "Ich sehe keine Möglichkeit für eine Leihgabe. Aber wir alle erkennen ihre Bedeutung für Österreich an, und wir hätten nichts dagegen, wenn Österreich sie für einen fairen Marktpreis kauft".

Altmann "erwartet keine Entschuldigung, aber wir würden mit Sicherheit eine verdienen, nachdem wir siebeneinhalb Jahre kämpfen mussten, damit die österreichische Regierung ihrem eigenen Gesetz folgt." Der Wert der Bilder müsse "fair bestimmt werden". Das Angebot an die Republik für einen derartigen Kauf - das auch in der Optionsvereinbarung zwischen beiden Seiten festgehalten ist - "besteht seit siebeneinhalb Jahren, und es ist immer noch gültig". Das Restitutionsgesetz sei zwar Gehrers Anstrengungen zu verdanken, doch gleichzeitig hat Gehrer "dieses Gesetz nicht richtig angewendet". Sie und ihre Mitarbeiter hätten "die Fakten und das Gesetz falsch ausgelegt".

Details zu den Gerichtskosten wollte Schoenberg nicht nennen. Nach der Schiedsvereinbarung müsse Österreich jedoch die Kosten der Klägerseite nicht übernehmen.

Bleibt Adele in Österreich? Foto: apa


© Alle Rechte vorbehalten. Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf.