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Kultur 

Alpenkrieger

und andere

Rindviecher

Vorarlberger Stefan Waibel mit neuen Arbeiten im Dornbirner "Art House".

Mit seinen "Alpenwarriors" erregte Stefan Waibel bereits an der Kunstmesse "art bodensee" Aufsehen, handelt es sich dabei doch um Kühe und Rinder, aufgenommen in den heimischen Bergen. Die Leinwand mit der Fotografie austauschend, den Hintergrund in eine abstrakte Landschaft verwandelnd, entstehen in der teilweisen, flächigen Übermalung mit poppig anmutenden Farben lustige Bilder.

Blitzende Kuhaugen

ARIANE GRABHER

Dornbirn (VN) Man nehme: Wasser und Öl und schaffe aus den beiden gegensätzlichen, sich abstoßenden Elementen vielschichtige, tiefenräumliche Malerei. Versehen mit Punkten, die einer Signatur gleichkommen, stehen die Artefakte unverkennbar für das Werk von Stefan Waibel.

Für seine Ausstellung im "Art House" Dornbirn ergänzt der Künstler die Wasser-Öl-Leinwand-Bilder, deren jüngste Exemplare an Wasseroberflächen erinnern, um zwei neue Werkfolgen. Diese fußen auf der Fotografie, führen ihn zurück zur Figuration und wirken wie Lockerungsübungen für die Malerei.

Könnte man zumindest meinen. Wenn da nicht diese unheimlichblitzendenKuhaugen wären, die einem eindringlich und starr entgegenblicken. Über das schöne, bildtaugliche Motiv hinaus legt es der Maler auch hier wieder auf Spannungsverhältnisse an: Die Gegensätze von Heimat und Bedrohung, vor allem aber von Natur und Gesellschaft sind zentrale Themen in seinem Werk. Während Stefan Waibel den alpinen Hintergrund seiner "Alpenwarriors" auslöscht, kommt die Bergkulisse als Motiv in der Serie der Digitaldrucke "Push the button" voll zum Tragen.

Farblich verfremdete Fotografien von Gletschern aus dem Alpenraum, markante Bergspitzen, übereinander gelegt, mit Weichzeichner bearbeitet, das simultane Nebeneinander von Schärfe und leichter Unschärfe - all diese Faktoren erzeugen Raumwirkung. Und auch die obligaten Punkte, meist sechs an der Zahl, dürfen nicht fehlen für jene Überreizung des Auges, die an Op-Art erinnert und die irgendwann fordert: "Push the button".

Also, Startknopf drücken und die Augen auf die Reise ins Bild schicken.

Die Ausstellung in der Galerie "Art House" in Dornbirn ist bis 4. November geöffnet, Montag bis Freitag, 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Samstag, 9 bis 12 Uhr

ZUR PERSON

Künstler Stefan Waibel

Geboren: 1970 in Lustenau Ausbildung: Akademie der bildenden Künste, Wien Laufbahn: Ausstellungen und Messebeteiligungen u. a. in Bregenz, Innsbruck, Wien Wohnort: Wien

Arbeit von Waibel: Augen auf die Reise ins Bild schicken. (Foto: ag)




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