Feldkirch (VN-cd) Vor drei Monaten
gegründet, tritt die Vereinigung "Kunst.Vorarlberg" mit einer
Ausstellung im Palais Liechtenstein in Feldkirch nun erstmals an die
Öffentlichkeit. Die Schau wird heute Abend eröffnet und vereint
Arbeiten der ersten Mitglieder, hat also vorerst keinen anderen
Anspruch, als jene Künstler, die bislang hinter "Kunst.Vorarlberg"
stehen, vorzustellen.
Abgesehen davon, dass den Insidern die meisten Namen
samt inhaltlicher Ausrichtung der Arbeiten bekannt sind,
dokumentiert die sich durchaus nicht als Sammelsurium gebärdende
Schau, dass "Kunst.Vorarlberg" nicht nur für bildende Künstler im
engeren Sinn, sondern auch für Designer oder Vertreter der
angewandten Kunst offen ist.
Bewerber hatten ein Aufnahmeprozedere zu durchlaufen, in dem nach
transparenten Kriterien beurteilt wurde. Zu sehen sind nun Arbeiten
von Lisa Althaus, Cornelia Blum, Thomas Bohle, Margit Denz-Strolz,
Ursula Dorigo, Kurt Dornig, Arno Egger, Hilda Egle-Keemink, Evelyn
M. Fricker, Luis Galehr, Harald Gfader, Markus Grabher, Edgar
Leissing, Hermann Präg, Udo Rabensteiner, Evelyn Rodewald, Sandra
Scheffknecht, Georg Vith, Uta-Belina Waeger und Albrecht Zauner.
Hier geht es nicht um das Zusammenspiel, sondern um
Einzelpositionen, wobei mehrere Teilnehmer durchaus mit
Überraschungen aufwarten.
Schwerpunkt Service
Spannend an sich gestaltete sich ja auch die Gründung
der Vereinigung, die in erster Linie Serviceleistungen für Künstler
anbieten will, in Hinkunft aber auch mit kuratierten
Themenausstellungen auftritt und Verbindungen zu anderen
Kunstvereinen aufbaut.
Am Anfang stand also ein Manko, denn mit Serviceleistungen hat
sich die seit Jahren bestehende Berufsvereinigung bildender Künstler
nicht hervorgetan. Solche konnte auch Werner Grabher, Leiter der
Kulturabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung, bislang
nicht ausmachen. Selbst nach Einforderung eines Tätigkeitsberichtes
konnte nicht geklärt werden, wie viel die vom Land mit rund 94.400
Euro geförderte Berufsvereinigung für Serviceleistungen aufwendet.
Grabher: "Aufgrund der Belege können wir nur feststellen, dass ein
wesentlicher Teil für die Ausstellungen im Künstlerhaus verwendet
wird."
Startsubvention
"Kunst.Vorarlberg" wurde vorerst eine Startsubvention in
der Höhe von rund 14.500 Euro zugesichert. Dazu kommt ein kleiner
Beitrag für die Internet-Präsentation. Über eine weitere Förderung
durch das Land wird Anfang nächsten Jahres verhandelt.
Für "Kunst.Vorarlberg"-Präsident Dr. Daniel Wiesner ein
akzeptabler Weg. Der in Liechtenstein und Vorarlberg als Dozent und
Unternehmensberater tätige Wirtschaftsfachmann geht davon aus, dass
die Arbeit der Initiative vom Land subventioniert wird, er betont im
Gespräch mit den "VN" aber auch, dass allen klar ist, dass zuerst
Leistungen vorzuweisen sind.
Demokratisches Prinzip
Diese Leistungen bestehen pauschal gesagt in der
Vertretung der Interessen von professionell arbeitenden Künstlern.
Vize-Präsidentin und Künstlerin Lisa Althaus verweist darauf, dass
man bereits jetzt ein umfangreiches Informationspaket bereit hält.
Im Februar nächsten Jahres sollen weitere Bewerber aufgenommen
werden. Demnächst beginnen die Vorarbeiten zur ersten
Themenausstellung. Daneben wurden bereits Kontakte zu Vereinigungen
und Vertretungen geknüpft.
Abgesehen davon geht man davon aus, dass es demokratischen
Prinzipien entspricht mehr als eine Künstlervereinigung in einem
Land zuzulassen.
Die erste Ausstellung ist dazu da, die bisherigen
Mitglieder vorzustellen.
LISA ALTHAUS VIZE-PRÄSIDENTIN
Ich gehe von einer Subventionierung aus. Es ist aber klar,
dass wir zuerst Leistungen zeigen.
DANIEL WIESNER PRÄSIDENT
Eine Startförderung wird gewährt. Über weitere Subventionen
muss verhandelt werden.
WERNER GRABHER LANDES-KULTURAMT
Die Ausstellung wird heute, 20 Uhr, im Palais Liechtenstein in
Feldkirch eröffnet und ist bis 22. Dezember, täglich 15 bis 19 Uhr,
zu besichtigen. Am 14. Dezember, 18 Uhr, findet ein Vortrag von
Daniela Koweindl (IG Bildende Kunst) statt. Internet:
www.kunstvorarlberg.at
Uta Belina-Waeger verarbeitetet Fundstücke zu Wandobjekten.