VN Do, 26.9.2002

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Kultur 

Starke Positionen im Palais Liechtenstein

Malerei von Hannes Mlenek und Skulpturen von Lois Anvidalfarei

Feldkirch (VN-ag) Kuratiert von Peter Weiermair bringt die aktuelle Ausstellung "Lineare Dynamik" im Feldkircher Palais Liechtenstein mit Hannes Mlenek und Lois Anvidalfarei zwei Künstler zusammen, die sich nicht nur vorher nicht kannten, sondern auch aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen.

Unter diesem Aspekt der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturkreis, der sich wider die Internationalität der künstlerischen Sprachen nachweisen lässt, präsentiert Peter Weiermair einen Dialog zwischen der Malerei von Hannes Mlenek (geboren 1949, Wien) und der Bildhauerei von Lois Anvidalfarei (geboren 1962, Abtei/Südtirol). Ein Gespräch will dabei aber nicht so recht zustande kommen, denn Rede und Gegenrede, verkörpert durch zwei starke malerische bzw. skulpturale Positionen, prallen aneinander ab. Während der Ladiner Lois Anvidalfarei - unübersehbar ein Avramidis-Schüler - von außen an die Form und den meist männlichen Körper herangeht, kommt der abstrakt-expressive Duktus der grafischen Malerei von Hannes Mlenek aus dem Inneren, hat mit Selbsterfahrung und "psychophysischen Krisen" (Weiermair) zu tun.

Schwere und Leichtigkeit

Wo der Kurator "ein Gegenstück, ein männliches, zu der body-awareness Haltung der Maria Lassnig" ortet, setzt Mlenek zum einen auf erstaunliche (riesige) Formate und zum anderen auf den aus dieser Formatgröße sprechenden energiegeladenen Körpereinsatz, wenn Farbe im Überschwang auf die Leinwand gespritzt wird oder Spuren in den pastosen Auftrag gekratzt werden. Was in den extremen Formaten gut herüberkommt und sich als veritables, fast wandfüllendes Gegenüber behauptet, verkommt in den kleineren, stelenartigen Bildtafeln eher zur formalen Spielerei, der das Zwingende abgeht. Leicht geschwungen, ragen die überlebensgroßen bronzenen "Einbeinigen" von Lois Anvidalfarei auf, zwischen Schwere und Leichtigkeit changierend.

Markieren sie einerseits die Verbindung zum Boden, als ein Verhaftet-Sein, auch im Material, präsentieren sie sich andererseits säulenartig aufstrebend, scheinbar ins Endlose führend, dem Material entsagend und losgelöst von allem. Kraftvolle Volumen, auf das Wesentliche konzentrierte Formen und ein klarer Ausdruck stehen für das Werk eines Bildhauers, der sich in den Papierarbeiten der Akte auch als sehr guter Zeichner offenbart.

Arbeiten von Mlenek und Anvidalfarei.




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