Nicht nur Falter sind nachtaktiv
"Lange Nacht der Museen" zog österreichweit rund 337.000 Besucher an.
Bregenz (VN) Auch
in Vorarlberg sind nächtliche Sonderprogramme in den Museen zunehmend
attraktiv. In 68 Museen und Galerien des Bundeslandes sowie in den
teilnehmenden Institutionen in Liechtenstein wurden in der Nacht auf
Sonntag knapp 22.000 Interessierte gezählt. Organisiert wurde die
"Lange Nacht" vom ORF. Flair und
Lifestyle der 20 er und 30 er-Jahre faszinierten selbst Besucher aus
London im Rolls-Royce-Museum im Gütle. Um "Spinner und Spanner", das
heißt um nachtaktive Falter, ging es diesmal in der "inatura" in
Dornbirn. Drucker und Sticker
Im Stadtarchiv
Dornbirn konnte man nach seinen Ahnen forschen, im Stadtmuseum war
Sparen angesagt. Vierhundert alte "Sparkässele" brachten so manchen
Besucher in seine Kindheit zurück. Auch ob in alten Münzen genug
Edelmetall war, konnte man mittels einer "Goldwaage" feststellen. Im
"druck werk" durften zahlreiche Kinder Drucker spielen und Unikate mit
nach Hause nehmen. Besonders das Drucken von "Banknoten" erfreute. Das "Mutterkorn"
als Droge? Nicht in Stoffels Säge-Mühle in Hohenems. Der Weg vom Korn
zum Mehl wurde anschaulich den Besuchern demonstriert. Rund 20 Puppen
waren mit Trendmodellen für 2007 dekoriert und verliehen dem Ambiente
des Stickerei-Museums einen ganz besonderen Touch. Aus dem Fundus an
Designermodellen wurden unter den zahlreichen Besuchern Originalmodelle
verlost. Einen stilgerechten Auftritt lieferten die "Wäldarschmelga"
aus Lingenau. Sie sorgten mit ihren perfekt vorgetragenen Liedern für
Unterhaltung in der Juppenwerkstatt in Riefensberg, wo Theresia Bals
die Trachtendeteils erläuterte. Moderne Madonnen
Im Heimatmuseum
Bezau vergnügte man sich bei Gesang, Wein und Lebkuchen bis in die
frühen Morgenstunden. In Schruns war wohl neben der Feuershow von
Hubert Sander das Kinderprogramm von Klaus Bertle ein Höhepunkt. Unter
dem Motto "Unser buntes Dorf" fertigte man Stoffcollagen. Neben der
Kirche mit dem Zwiebelturm entstanden so Paragleiter, alte Häuser und
schmucke Vorgärten. Mit einem
Ave-Maria-Rap eröffneten die Schülerinnen des Klosters Marienberg die
Zusatzausstellung "Quo vadis Madonna?" im Frauenmuseum Hittisau. Die
Sockel von 24 Madonnenstatuen wurden individuell gestaltet und damit
Bezüge zu prominenten Frauen hergestellt. Seines Glückes Schmied
"Nägel mit Köpfen"
machte man im Schmiedemuseum in Röthis. Jeder Besucher konnte sich im
Rahmen des "Nachtschmiedens" betätigen. Im Rankweiler Museum für Druckgrafik konnte man erleben, wie ein Entwurf zum Kunstwerk wird.
Von Bregenz bis ins
hintere Montafon lockten noch weitere Aktionen. Die "Lange Nacht" war
erneut ein Erfolg, der Wunsch der Museums- und Galerieleiter, dass sich
nun auch unter dem Jahr mehr Besucher für die Geschichte des Landes
oder für die Kunst interessieren, bleibt. Stilgerecht: "Wäldarschmelga" in der Juppenwerkstatt. (Foto: mr)
Im Stickereimuseum Lustenau lief ein Wettbewerb. (Foto: Lang)
In Röthis durfte jeder selbst Schmied sein. (Foto: sel)
Auch in Bezau wurde Musik gemacht. (Foto: Kaufmann)
Heutige Madonnen im Frauenmuseum Hittisau. (Foto: me)
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