![]() |
Falscher Begriff |
Die Werke der sogenannten Naiven haben längst Einzug in die großen
Museen der Welt gehalten. Sie sind ebenso im "Museum of Modern Art" in New
York wie im Moskauer Puschkin-Museum zu finden. |
Einen Schwerpunkt der Ausstellung "Die
Naive - Aufbruch ins verlorene Paradies", die am Mittwoch im KunstHaus
Wien eröffnet wird, bilden mit 60 Bildern die "Maler des heiligen Herzens"
aus Frankreich. Sie zählen heute zu den Klassikern der Naive: Exotische
Urwaldszenen von Henri Rousseau, antike Landschaften des Gärtners André
Bauchant, Akte von Camille Bombois, oder prachtvolle Monumentalbauten von
Louis Vivin.
Eines haben alle der hier ausgestellten Künstler gemeinsam: sie haben
keine akademische Ausbildung als Maler, auch wenn sie später zu großem
Ruhm gelangten. Die Werke entstanden unbeeinflusst von Kunsttradition und
Mode aus dem Reichtum ihrer Phantasie. Falsche Übersetzung Das Wort kommt - wie die Naive Kunst - aus dem Französischen und sollte
mit "einfach" übersetzt werden. Auf Deutsch bedeutet "naiv" soviel wie
tölpelhaft, dumm und einfältig. Privatsammlung Zander Charlotte Zander sammelt diese Werke seit 50 Jahren. Mit ihrer
mittlerweile 4.000 Bilder umfassende Sammlung hat sie 1996 das erste
deutsche Privatmuseum für Naive Kunst in Schloss Bönnigheim bei Stuttgart
eröffnet. "Ich habe mein erstes Bild verdient, indem ich an einem Messestand
geputzt habe. Also, wen es überkommt, der macht es - und dann ein Leben
lang", erzählt die Kunst-Expertin. Davor arbeitete sie 25 Jahre lang als
Galeristin in München, spezialisiert auf Bilder der "Naiven Malerei" und
der "Art Brut". Tipp:
"Die Naive - Aufbruch ins Paradies", 200 Werke aus der Sammlung
Charlotte Zander, KunstHaus
Wien, von 4. Oktober bis 3. Februar 2002. | ||||||
![]() |