Nach ihrer Reise um die Welt sind die 1000
"Müllmenschen" des Aktionskünstlers HA Schult nun vor dem Kölner Dom
aufmarschiert. In der Nacht zum Freitag wurde die umfangreiche
Installation aufgebaut. Offiziell wird sie am Abend eröffnet. Zu sehen die
aus Müll gepressten Figurenbis zum 1. Mai. Zum Schutz vor Vandalismus und
vor Diebstahl stehen die Figuren hinter Absperrgittern.
Heimspiel
Für den Kölner HA Schult ist die Ausstellung ein Heimspiel, das von
Bürgermeister Fritz Schramma unterstützt wird. Bei der Präsentation am
Dienstag verbreitete Schult seine Botschaft mit starken Worten: "Die
sollen verdammt mahnen. Der Müll sagt die Wahrheit."
Keinen Widerspruch sieht Schult darin, dass die Schau in Köln von
Sponsoren aus Industrie, Handel und Versicherungswesen unterstützt wird.
"Das sind alles Leute, mit denen ich mich sehen lassen kann. Wenn die dann
Leute entlassen, damit habe ich nichts zu tun", kommentierte Schult, der
zwei seiner Müllmenschen im Foyer eines Hotels am Domplatz aufgestellt
hat, das auf seiner Website beworben wird.
Weltreisender Schrott
Die Skulpturen, die der Kölner Schult "Müllis", "Trash People" oder nun
auch "Cologne People" nennt, verkündeten ihre konsumkritische Botschaft
bereits auf dem Roten Platz in Moskau, auf der chinesischen Mauer, in
Gorleben, in Zermatt und vor den ägyptischen Pyramiden. Nach der Kölner
Ausstellung gehen sie nach New York, Chile und in die Antarktis.
HA Schult
Freitag, 21. April
2006