Österreichische Galerie - Atelier Augarten: "The waste land"
Gegenwärtige Wüsteneien
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
"The waste land. Wüste und Eis. Ödlandschaften in der
Fotografie" betitelt sich eine Schau der Österreichischen Galerie im
Atelier Augarten bis 24. Februar 2002. Sie wurde vom Fotobeirat des Bundes
(Werner Fenz u. a.) angeregt und von Thomas Trummer und Danja Lutz
kuratiert. Doch es geht nicht nur um den romantischen Blick auf
unbewohnbare Gebiete dieser Erde, in denen noch die Kategorie des
"Erhabenen" nachschwingt. Der Mensch hat durch Industrie und allein durch
Urbarmachung viele Landstriche zur Ödnis gemacht: So steht auch eine
Fotografie von Margherita Spiluttini, die eine Schotterhalde in Bad
Deutsch-Altenburg zeigt als Cover des Katalogs (und der Einladungskarte)
beispielgebend voran. Der zweite Künstler, der als Ausgangspunkt
dieser Sammlung eines offenbar sehr wichtigen Themas der Gegenwartskunst,
dient, ist Robert Smithson (1938 bis 1973), jener berühmte amerikanische
Land-Art-Künstler und Theoretiker, der mit seiner Spirale in einem Salzsee
in Utah und seinen Filmen und Fotos davon Kunstgeschichte geschrieben hat.
Der aus Island stammende Olafur Eliassen benützt wie Smithson
Satellitenaufnahmen, die er kartografisch als Vorlage benützt. Kaucyila
Brooke widmet sich den zahlreichen Gebieten in Vermont und um Los Angeles,
die alljährlich Raub der Flammen werden; ein paar Blätter, ein leises Grün
geben Hoffnung. Für den österreichischen documenta-Beiträger Lois
Weinberger sind die öden Peripheriegebiete am Rand der Städte Inhalt der
künstlerischen Auseinandersetzung. Hier ist es Lissabon, wo die Eigenheit
der Pflanzenwelt wie die Beiläufigkeit verschiedener Existenzmöglichkeiten
seine Anschauungspraxis darstellen. In einer konzeptuellen Gesamtschau
lässt sich die Poesie einer Zeitreise ablesen. Der Schweizer Roman
Signer führt in den heißen Quellen Island seine vielseitigen Experimente
durch, die er durch Film und Video in eine ironische Sicht künstlerischer
Physik verwandelt. Zur Wissenschaft äußert sich auch der in New York
lebende Däne Joachim Koester, der eine Expedition durch die Eiswüste von
1870 bildlich rekonstruiert. Bleiben noch die kritischen Dokumentationen
menschlicher Willkür, z. B.von Jane & Louise Wilson in der
kasachischen Wüste anhand einer verfallenen Raketenstation oder die
seltsamen Skigebiete und Gebirgswüsten Walter Niedermayrs aus Bozen.
Eine nachdenklich stimmende Schau mit künstlerisch erstklassigen
Exponaten, die in ihrem Ausmaß gut in die relativ kleinen Räume des neu
adaptierten Ateliers Augarten passt.
Erschienen am: 23.01.2002 |
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Österreichische Galerie - Atelier Augarten: "The waste land"
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