Ihre Kunst liegt im Keller
Umtriebig. Eva Mazzucco sprüht vor Optimismus. Nur dass viele ihrer Kunstwerke in einem Keller liegen, stört die Künstlerin.
thomas hödlmoser SALZBURG (SN). Ihre Plastiken und Bilder werden in Ausstellungen in der ganzen Welt gezeigt.
In Salzburg dagegen hat es Eva Mazzucco nicht so leicht. Etliche ihrer Bilder, Plastiken und Reliefs liegen derzeit im Keller eines Kindergartens.
Immerhin, es ist der Kindergarten in Strobl, wo Mazzucco vor 85 Jahren geboren wurde und wo einzelne Skulpturen auch in einem Park am See zu sehen sind. Trotzdem hat sie mit dem Kellerdepot keine Freude: „Was sollen denn die da unten? Da muss was gemacht werden.“
Die in Salzburg-Stadt und Wien lebende Bildhauerin, Malerin und Grafikerin schuf für Wien und andere Städte mehr als 60 Skulpturen im öffentlichen Raum. Ihre Werke wurden von Tokio bis San Salvador gezeigt. Sie wurde mit dem Titel „Professor“ und dem Goldenen Verdienstzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet. Und sie ist noch immer in der Welt unterwegs. Ihre nächste Station ist Ende Mai ein Künstlersymposion in Ungarn.
Die Liebe zur Kunst hat Mazzucco entdeckt, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Keramikwerkstatt am Mönchsberg zu arbeiten begann. „Ich habe dann nur noch die Kunst im Kopf gehabt.“
Dass sie in früheren Jahren mit schweren Krankheiten zu kämpfen hatte, merkt man ihr nicht an. „Je älter ich geworden bin, desto besser ging es mir. Ich tanze noch immer die halbe Nacht Boogie-Woogie.“ Überhaupt strahlt sie rundum Optimismus aus. „Wenn es schlecht steht, sage ich: ,Wer weiß, wofür es gut ist?‘“
Ernst Flatscher, ehemaliger Stadtgemeinderat, heute Obmann des artforum Lehen, setzt sich unterdessen dafür ein, dass Mazzuccos Kunstwerke vom Strobler Kindergarten in die Salzburger Stadtbibiliothek verlegt werden. „Es wurde bisher nicht wahrgenommen, was wir mit dieser Frau für einen Schatz in der Stadt haben“, sagt Flatscher. „Warum soll man ihr von der Stadt Salzburg aus nicht einen entsprechenden Platz einräumen? In Salzburg sind wir ja sonst mit international bedeutenden Künstlern nicht verwöhnt.“