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Kunstberichte
Handyfilme sollen zum Entdecken des städtischen Grüns animieren

Filmt die Pflanzenwaisen!

Das Smartphone hat eine
 neue Einsatzmöglichkeit bekommen. Im Wiener Kunstprojekt soll damit 
"subversives Grün" aufgespürt werden. (Foto: filmdelights)

Das Smartphone hat eine neue Einsatzmöglichkeit bekommen. Im Wiener Kunstprojekt soll damit "subversives Grün" aufgespürt werden. (Foto: filmdelights)

Von WZ Online / Dagmar Weidinger

Wien. Ein neues Wiener Kunstfestival widmet sich dem subversiven Grün in der Stadt. Unter dem Titel "Stadtpflanzen und Taschenfilme" haben die Organisatoren bildende Künstler, Profi- und Amateurfilmer sowie Diskutanten zahlreicher Professionen versammelt, die sich bis zum 3. Oktober dem Thema des urbanen Gärtnerns auf brachliegenden Arealen und der Pflanze in der Stadt nähern.

Als Standort wurde der Lerchenfelder Gürtel, Bogen 28, auserkoren. Dort ist seit Freitag unter dem Titel "Green Orphans" eine Pflanzeninstallation der Künstlerin Hanna Schimek zu sehen. Hierfür wurde vielerlei Gewächs vor dem Vergehen in Müllhalden, Baustellen oder Hausfluren gerettet und wieder aufgepäppelt. Am Ende des Festivals, am 3. Oktober, können interessierte Besucher dann eine der Pflanzenwaisen mit nach Hause nehmen.

Die "Gstettn" als Filmschauplatz

Immer buntere Blüten treibt auch das neue Medium der "Pocket Films", mit Handy oder Smartphone produzierte Werke. Zum einen haben sich Künstler wie Gustav Deutsch, Martin Putz oder Martina Theininger für das Festival mit dieser Filmvariante im Drei-Minuten-Format auseinandergesetzt. Zugleich wurde für Amateure ein eigener Wettbewerb der Pocket-Filmer gestartet. Unter dem Titel "Mobilcam ab!" werden allabendlich die besten Einreichungen projiziert. Überdies umreißen bei den für Sonntag angesetzten Gürtelgesprächen Landschaftsplaner und -architekten ihre Sicht auf die urbanen Hinwendungen zur Gstettn als soziales Phänomen. Dokumentationen und Filme aus aller Welt runden den Schwerpunkt der Natur in der Stadt ab.(APA)

Aufzählung Stadtpflanzen und Taschenfilme

Tipps vom "Garden Girl"

Weniger dem subversiven Wildwuchs als vielmehr der eigenen Obst- und Gemüsezucht in der Stadt widmet sich die New Yorker Filmemacherin Patti Moreno. Seit einigen Jahren gibt sie auf "Garden Girl TV" Tipps zur Selbstversorgung. "Urban Sustainable Living" nennt sich das im englischsprachigen Raum immer beliebtere Konzept. Ein Klick auf "youtube" reicht und das "Gärtnern" mit Patti kann beginnen. Und wer danach nicht weiß, was er mit dem eigenen Grünzeug anstellen soll, bekommt selbstverständlich gleich die Anleitung fürs Marmelademachen mitgeliefert.



Freitag, 24. September 2010 10:48:00
Update: Samstag, 25. September 2010 10:57:00


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