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500.000 Euro im Guggenheim-Museum unterschlagen

16.04.2008 | 18:29 |  (APA)

Der Finanzchef des Guggenheim-Museums in Bilbao soll fast eine halbe Million Euro aus den Kassen der Pinakothek in der nordspanischen Stadt unterschlagen haben. Wie der Direktor des renommierten Museums, Juan Maria Vidarte, am Mittwoch mitteilte, soll der geständige Manager das Geld im Verlauf der vergangenen zehn Jahre in kleinen Summen auf seine eigenen Konten geschleust haben.

Der Verdächtige wurde mit sofortiger Wirkung entlassen. Außerdem erstattete die Direktion Anzeige. Nach Angaben des Museumsdirektors gab der Finanzchef die Unterschlagung zu. Er habe bereits fast 300.000 Euro zurückgezahlt und zugesagt, in den kommenden Monaten dem Museum auch die noch fehlenden 200.000 Euro zu erstatten, sagte Vidarte. Das Geld sei aus dem Topf für den Erwerb von Kunstwerken unterschlagen worden.

Das Verschwinden der Gelder sei lange Zeit nicht bemerkt worden, weil der Finanzchef die Buchprüfer manipulierte und gefälschte Belege vorgelegt habe. Erst eine Kontrolle des baskischen Rechnungshofs habe die Unterschlagung an den Tag gebracht.

Das vor zehn Jahren eröffnete Guggenheim-Museum in Bilbao lockt pro Jahr eine Million Besucher an. Das futuristische Gebäude des kanadischen Baumeisters Frank O. Gehry mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion aus silbern funkelndem Titan gilt als ein architektonisches Meisterwerk und als ein Wahrzeichen der baskischen Industriemetropole.

(APA)


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