Bregenz (VN-ag) Wo einst Gregor K. herrschte, erstrahlen
Kreuzgewölbe und Holzfußboden in neuem Glanz. Mit dem Lustenauer
Künstler und Kunsterzieher Werner Marxx Bosch ist wieder eine
Galerie in das denkmalgeschützte Haus an der Kirchstraße 12 in
Bregenz eingezogen.
VN: Was veranlasst einen Künstler, eine Galerie zu eröffnen?
Bosch: Ausschlaggebend war für mich, dass es in der jetzigen
Situation im Land, wo sich viele Künstler nicht genügend vertreten
fühlen, noch eine Galerie gibt.
VN: Ist der Zugang des Künstlers ein anderer?
Bosch: Ich denke schon. Ich glaube auch, dass sich die Künstler
selbst vertreten müssen. Es gibt bis dato keinen Kunstverein im
Land, der einen Künstler zum Präsidenten hat. Mich interessiert
diese Konstellation.
VN: Wie sehen die Möglichkeiten einer Galerie in einem kleinen
Mark wie Vorarlberg aus?
Bosch: Zum einen gibt es hier im Land ein künstlerisches
Potenzial, das man ausstellen kann. Andererseits verstehe ich die
Galerie K12 nicht unbedingt als Gegenposition zum Establishment,
sondern als etwas Neues neben dem bestehenden Angebot.
VN: Wie steht es mit der Finanzierung?
Bosch: Auch wenn es wirtschaftlich schwierig ist, habe ich vor,
das "Unternehmen Galerie" längerfristig durchzuziehen.
VN: Wie sieht das weitere Programm aus?
Bosch: Generell möchte ich aber einfach avantgardistische
Positionen zeigen, die den Kunstbegriff hinterfragen und
weiterentwickeln, und vor allem auch junge, noch unbekannte Leute
vorstellen.