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Guggenheim Bilbao: Finanzchef unterschlägt 500.000 Euro

16.04.2008 | 17:04 |  (DiePresse.com)

In den vergangenen zehn Jahren hat der Manager immer kleine Summen verschwinden lassen. Auf seinem Konto sind sie wieder aufgetaucht. Er hat gestanden und will alles zurückzahlen.

Der Finanzchef des Guggenheim-Museums in Bilbao soll fast eine halbe Million Euro aus den Kassen der Pinakothek in der nordspanischen Stadt unterschlagen haben. Der Manager gestand, das Geld im Verlauf der vergangenen zehn Jahre in kleinen Summen auf seine eigenen Konten geschleust zu haben. Das erklärte der Direktor des Museums, Juan Maria Vidarte, am Mittwoch. Das Geld sei aus dem Topf für den Erwerb von Kunstwerken unterschlagen worden.

Der Verdächtige wurde mit sofortiger Wirkung entlassen. Außerdem erstattete die Direktion Anzeige. Nach Angaben des Museumsdirektors gab der Finanzchef die Unterschlagung zu. Er habe bereits fast 300.000 Euro zurückgezahlt und zugesagt, in den kommenden Monaten dem Museum auch die noch fehlenden 200.000 Euro zu erstatten, sagte Vidarte.

Gefälschte Belege

Das Verschwinden der Gelder sei lange Zeit nicht bemerkt worden, weil der Finanzchef die Buchprüfer manipulierte und gefälschte Belege vorgelegt habe. Erst eine Kontrolle des baskischen Rechnungshofs habe die Unterschlagung an den Tag gebracht.

Das vor zehn Jahren eröffnete Guggenheim-Museum in Bilbao lockt pro Jahr eine Million Besucher an. Das futuristische Gebäude des kanadischen Baumeisters Frank O. Gehry mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion aus silbern funkelndem Titan gilt als ein architektonisches Meisterwerk und als ein Wahrzeichen der baskischen Industriemetropole.

(Ag./Red.)


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