Bregenz (VN-cd) Zu Beginn des Jahres schickte die japanische
Künstlerin Kunsthaus-Besucher auf eine einzigartige Reise. In ihrem
"Wave Ufo" schufen sich die Insassen mittels Gemütszustand einen
bunten Kosmos. Der in New York lebende Bregenzer Stefan Sagmeister
gestaltete das Buch zum "Wave Ufo".
VN: Sie haben Bücher, aber vor allem CD-Cover für prominente
Musiker geschaffen. Wo lag nun hier die Herausforderung?
Sagmeister: Das Hauptelement ist der sehr aufwändige Schuber. Er
gibt dem innen liegenden Buch etwas Objekthaftes.
VN: Und spiegelt sozusagen die zentrale Arbeit der Ausstellung im
Kleinen wider.
Sagmeister: Das "Wave Ufo" selbst kann niemand zu Hause haben,
mit dem Buch kann man sozusagen eine Art von Mariko Moris Werk
besitzen. Es war für mich der Versuch, mit dem Buch dem eigentlichen
Objekt nahe zu kommen.
VN: Ich nehme an, Sie haben selbst auch das Ufo bestiegen. Hatten
Sie den Eindruck, dass Sie die Bilder, die zu sehen sind, wirklich
selbst steuern konnten?
Sagmeister: Ja sicher. Gut, ich habe das Objekt besser gekannt
als reguläre Besucher und mit Mariko Mori auch Gespräche geführt.
Aber klar, es funktionierte.
VN: Den Stefan Sagmeister, wie wir ihn kennen, erkennt man in
diesem Buch aber wieder - oder?
Sagmeister: Ob man es möchte oder nicht, bringt man sich selbst
ein. Mariko Mori hatte zuvor ein wenig Sorge, dass das Ganze zu
rockig wird. Es gab vor Jahren schon die Meinung, dass Design so
objektiv wie möglich sein sollte. Die Form folgt der Funktion. Das
ist natürlich notwendig. Darüber hinaus bin ich aber überzeugt, dass
eine subjektive Sicht grundsätzlich gut ist. Denn im Prinzip geht es
bei meiner Arbeit auch um Kommunikation.