Mönche, Bier und Helikopter
Buch. Eine neues Buch des Stadtarchivs befasst sich mit Salzburgs „öffentlichen Räumen“. In denen sorgten nicht erst Hubschrauber für Diskussionen.
heinz Bayer salzburg-stadt (SN). Wem gehört er eigentlich, der „öffentliche Raum“ in der Stadt Salzburg. Und wie wird er definiert? Diesen Fragen gingen die Autoren der jüngsten Publikation des Stadtarchivs nach. Es trägt den Titel „Rathaus, Kirche, Wirt. Öffentliche Räume in der Stadt Salzburg“.
In jüngerer Zeit machte vor allem die Kunst den öffentlichen Raum zum Gegenstand von Diskussionen. Stichwort: Kontrakom-Festival und die Geschenke der Salzburg Foundation an die Mozartstadt. Diese Kapitel bleiben im aktuellen Buch aber ausgespart.
„Dem Leser entfaltet sich ein facettenreiches Bild der Stadt Salzburg vom Mittelalter bis ins ausgehende 18. Jahrhundert“, heißt es im Begleittext. Die beiden Herausgeber, Gerhard Ammerer und Thomas Weidenholzer, schreiben: „In der frühen Neuzeit näherte sich ,öffentlich‘ der Bedeutung von ,staatlich‘ an, während ,Öffentlichkeit‘, die ,Publicität‘, im 18. Jahrhundert auf die Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft deutete, als ,Gegengesellschaft‘ zum feudalen Staat.“
Das Buch leuchtet unter anderem Rathaus, Residenz, Residenzplatz, Dom, das Stift St. Peter oder das Stieglbräu und die jeweilige Funktion als öffentlicher Raum wissenschaftlich fundiert aus.
Wobei, schon 1772 gab es Ärger mit öffentlichen Räumen, Und das akkurat wegen des Stiftskellers zu St. Peter. Die Stadtwirte schäumten, weil dort Bier ausgeschenkt und ihrer Meinung nach vom Kloster viel zu wenig Steuer abgeführt wurde. Der Streit dauerte bis 1803. Abt Domenikus und das Stift bekamen recht. Was noch heute alle Biertrinker freut.