"Kompaktere Städte durch besseres Design"
Der am 23. Juli 1933 in Florenz geborene Architekt zeigte sich hoch erfreut über den Lebenswerk-Preis: "Eine Lebenszeit ist eine lange Zeit - aber angesichts der Arbeit, die ich noch gerne machen würde, fange ich an zu denken, es ist nicht lange genug". Er sei schon lange von den heuer im Mittelpunkt der Biennale stehenden Stadtkonzepten der Zukunft fasziniert gewesen. "Kompaktere Städte durch besseres Design zu schaffen, das auf Fragen des Sozialen und der Umwelt Rücksicht nimmt, ist die einzige Möglichkeit, eine wünschenswertere Form des städtischen Lebens zu schaffen", so Rogers. "Mein eigener Ansatz wird von dieser Idee geleitet".
Erfinder des "High-Tech"-Stils
Rogers gilt als einer der Erfinder des "High-Tech"-Stils in der Architektur: Am Centre Pompidou beispielsweise machte er technische Details wie Konstruktionsgitter und Versorgungsteile in leuchtenden Farben sichtbar. Von 1963 bis 1967 arbeitete er in einem Architektenteam seiner damaligen Frau und mit Norman Foster sowie dessen Frau. 1969 schloss er sich mit Renzo Piano zusammen. Die Zusammenarbeit gipfelte im Entwurf des Pompidou.
Rogers hat danach mit seinem 1977 gegründeten Architekturbüro Richard Rogers Partnership u. a. den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, die Daimler-Benz- und Sony-Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin und den Millenium Dome in London gestaltet. Der Stil prägende Architekt wurde 1981 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. (APA)