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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | Architekturbiennale von Venedig 
18. August 2006
17:51 MESZ
Foto: APA/EPA/AFP/Patrick Kovarik
Detail des Centre Pompidou in Paris

Foto: APA/EPA/EFE/Nacho Gallego
Sir Richard Rogers

Lebenswerk-Löwe für Richard Rogers
Der britische Sir und Architekt des Centre Pompidou bekommt diese Auszeichnung am 10. September überreicht

Wien/Venedig - Den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk auf der 10. Architektur-Biennale in Venedig (10. September bis 19. November) erhält der britische Architekt Richard Rogers (73). Dies teilte die Biennale am Freitag in einer Aussendung mit. Rogers sei für einige der Architektur-Ikonen des vergangenen Vierteljahrhunderts verantwortlich, darunter (gemeinsam mit Renzo Piano) das Centre Pompidou in Paris und den Hochhauskomplex für Lloyd's in London, hieß es in der Aussendung. Die Auszeichnung wird am 10. 9. nach der Biennale-Eröffnung verliehen.

"Kompaktere Städte durch besseres Design"

Der am 23. Juli 1933 in Florenz geborene Architekt zeigte sich hoch erfreut über den Lebenswerk-Preis: "Eine Lebenszeit ist eine lange Zeit - aber angesichts der Arbeit, die ich noch gerne machen würde, fange ich an zu denken, es ist nicht lange genug". Er sei schon lange von den heuer im Mittelpunkt der Biennale stehenden Stadtkonzepten der Zukunft fasziniert gewesen. "Kompaktere Städte durch besseres Design zu schaffen, das auf Fragen des Sozialen und der Umwelt Rücksicht nimmt, ist die einzige Möglichkeit, eine wünschenswertere Form des städtischen Lebens zu schaffen", so Rogers. "Mein eigener Ansatz wird von dieser Idee geleitet".

Erfinder des "High-Tech"-Stils

Rogers gilt als einer der Erfinder des "High-Tech"-Stils in der Architektur: Am Centre Pompidou beispielsweise machte er technische Details wie Konstruktionsgitter und Versorgungsteile in leuchtenden Farben sichtbar. Von 1963 bis 1967 arbeitete er in einem Architektenteam seiner damaligen Frau und mit Norman Foster sowie dessen Frau. 1969 schloss er sich mit Renzo Piano zusammen. Die Zusammenarbeit gipfelte im Entwurf des Pompidou.

Rogers hat danach mit seinem 1977 gegründeten Architekturbüro Richard Rogers Partnership u. a. den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, die Daimler-Benz- und Sony-Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin und den Millenium Dome in London gestaltet. Der Stil prägende Architekt wurde 1981 von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. (APA)


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