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Medienkunstfestival Ars Electronica: "Repair - Sind wir noch zu retten"

LINZ. Das Linzer Medienkunstfestival Ars Electronica widmet sich von 2. bis 11. September in der Linzer Tabakfabrik unter dem Motto "Repair - Sind wir noch zu retten" Themen von Klimaschutz bis Internet-Gesellschaft.

"Es geht um die Befindlichkeit unserer Zeit", sagte Ars-Electronica-Leiter Gerfried Stocker anlässlich der Programmpräsentation am Dienstag in Wien.

Seien es Klimakrise, der Crash der Finanzwelt oder die zum Alptraum werdende Informationsgesellschaft, "das einzige was uns bleibt, ist selber die Ärmel aufzukrempeln", sagte Stocker. Denn die Dramatik der Auswirkungen sei klar erkennbar, die Lethargie, mit der ihnen begegnet wird, aber unverständlich. Mit "Dann retten wir die Welt halt selber" formuliert Stocker einen weiteren "rotzigen" Ansatz des Festivalmottos.

Der Block "Repair our society" sucht Lösungen für das Leben in einer Informationsgesellschaft, ohne Opfer von ihren Instrumenten zu werden. Das "Papplab" und die Ausstellung "Proben" der Hochschule für bildende Künste Hamburg laufen unter "Design for repair". Im Papplab werden 6.000 Quadratmeter Karton zu Sofas, Bänken und Tischen, die im Festivalbetrieb genützt werden, verarbeitet. 100 mobile Hocker werden zusätzlich hergestellt. "Auch die Leinwände sind aus Pappe, das ist das einzige Material, das wir zusätzlich aufs Gelände bringen", erklärte Stocker. "Proben" bringt den spielerischen Ansatz mit funktionstüchtigen Fahrzeugen im Maßstab 1:1, die mit "Akkuschraubern als Antrieb durch die Gegend düsen".

Zum Oberbegriff "New Work Factory" denkt das Format "Neue Arbeit Neue Kultur" (NANK) Arbeit völlig neu. Die Future Factory präsentiert Projekte aus "the next idea", der gemeinsam mit der voestalpine seit sechs Jahren vergebenen Förderung. Außerdem geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Roboter, vor allem der von Honda entwickelte "Asimo" wird im Mittelpunkt stehen. "Allein, weil der Goliath Honda den David Futurelab (Forschungseinrichtung des Linzer Ars Electronica Centers, Anm.) für eine Kooperation ausgesucht hat, kann ich gar nicht aufhören mich zu freuen", meinte Stocker. In der voestalpine Stahlwelt zeigt die Ars mit "blood and tears" die jüngste Arbeit des Medienkünstlers Richard Kriesche, die auch den Abschluss seiner 2007 begonnenen Trilogie bildet.

Der Gedanke "Repair" wird in den Werkstätten der Tabakfabrik unmittelbar umgesetzt, dort soll gezeigt werden, was man alles reparieren kann. Und auch "das Festival selber solle als Fabrik funktionieren", bleiben soll "ein anderes Bewusstsein, dass die Menschen überlegen, bevor sie das nächste Mal etwas wegwerfen, ob man das nicht reparieren kann", wünscht sich Stocker, der sich darüber im Klaren ist, dass die Ars Electronica zwar nicht die Welt retten, aber zumindest eine Geisteshaltung vermitteln kann.

Über die neue Location Tabakfabrik geriet Stocker beim APA-Rundgang ins Schwärmen. Er sieht im Festival "eine Form der Inbesitznahme", mit der sich die Besucher das Gebäude mental aneignen können. Sogar die alte Rohrpost werde ins Programm eingebunden, ein Lieblingsprojekt von Stocker. Weitläufige Außenflächen, ein rund 250 Meter langer Gang, eine Halle, in der man den Schall bis zu 20 Sekunden lang hören kann und überdimensionale Räumlichkeiten bieten völlig neue Möglichkeiten.

Und bringen hoffentlich neue Gäste. Den Weg hin zum breiteren Publikum suche die Ars zwar schon immer. Doch die Tabakfabrik einmal von innen zu sehen, spreche sicher viele an, die sonst der Ars Electronica fernblieben, zumal am Samstag ein Tag der offenen Tür stattfindet, so der Veranstalter.

Die jährlich das Festival begleitende Klangwolke trägt heuer den Titel "Baby Jet". Das Künstlernetzwerk Lawine Torren inszeniert am 4. September im Donaupark einen Thriller in Echtzeit mit einem Überschall-Magnetzug im Vakuumtunnel.

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