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Der Panhard Special des 1959 in London geborenen Paul Etienne Lincoln ist der Prototyp eines Automobils, das der Künstler am Höhepunkt der ersten Ölkrise entwickelt hat. Mit Lachgas, Flüssigpropangas und Leinsamenöl betrieben, sollte es ökologisch einwandfrei sein und darüber hinaus den Fahrer durch einen Spezialanzug direkt mit dem "Atmungsprozess" des Autos verbinden. Auf diese Weise konnte der Fahrer über den Heizluftstrom des Autos auch seine Körpertemperatur regulieren, und in den aufblasbaren Implantaten im hinteren Jackenteil erhöhte sich mit der Geschwindigkeit auch der Druck.
Seine zweite Einzelausstellung bei Hubert Winter zeigt neben dem Auto Archivbilder und Konstruktionspläne sowie einen Kurzfilm, der anlässlich des 30-jährigen Jubiläums einen erneuten Testlauf des Wagens dokumentiert. Höhepunkt des Films bilden Aufnahmen des fahrenden Autos in der Turiner Lingotto-Fabrik. Zwischen den Runden blitzen Verweise auf frühere Projekte auf: auf "Therapeutica" etwa, in dem er mit Luft Denkprozesse simulierte, oder auf "In Tribute to Madame de Pompadour and the Court of Louis XV", die die komplexen Facetten der Aufklärung einfach technisch zu entwirren sucht. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25.10.2007)