31. Juli 2009 - 00:04 Uhr · Von Ulrike Breit · Kultur

Eine Galerie in das eigene Wohnzimmer holen

Eine Galerie in das eigene Wohnzimmer holen
Wer Originalkunstwerke in den eigenen vier Wänden schätzt, ist in Oberösterreich ab sofort nicht mehr zum Sparen auf den Kunstgenuss verdammt. Für sechs Monate kann sich jeder eines von etwa 250 Werken der Kunstsammlung des Landes aus der neuen Artothek ausleihen.

Christian Ludwig Attersee, Dietmar Brehm, Maria Moser, Alois Riedl – ihre Kunst ziert via Artothek bald der Oberösterreicher Wohnzimmer. „Wir wollen Lust auf Kunst machen“, erklärte Martin Hochleitner, Chef der Landesgalerie und Herr über die Kunstsammlung des Landes, bei der Präsentation im Ursulinenhof.

Jahrelang hat er mit seinem Team an der Umsetzung gearbeitet, nun stellt er die Früchte vor: das Schaulager, das Depot und die Artothek, untergebracht im zweiten Stock des Ursulinenhofes. Die bis dato „geheime“ Sammlung des Landes Oberösterreich umfasst 7000 Werke. Etwa 1000 Werke und 400 Künstler – von Altenburg bis Zöhrer – sind schon inventarisiert und über die Home-page abrufbar. Ausgeliehen werden können etwa 250 Arbeiten, bei denen dies von Größe und Handhabung her möglich ist. Sie alle sind ebenfalls via Homepage abrufbar, gut 70 dieser Werke sind in der Artothek, gehängt an Stahlgitter-Wänden, zu besichtigen.

Im Schaulager daneben geben etwa 100 Exponate einen Überblick, was an Kunst mit Bezug zu Oberösterreich produziert wird. Nicht nur Bildende Kunst, sondern auch Videoarbeiten und Plastiken oder Fotografien. „Wenn jemand ein Video ausleihen will, bekommt er eine Kopie“, verdeutlicht Hochleitner den unkomplizierten Zugang der Artothek. Eine Bibliothek mit Material zu Künstlern und Ausstellungen erleichtert die Recherche, das fachkundige Personal steht beratend zur Seite. In der Schaugalerie, die über eine Brücke mit dem OK verbunden ist, wird es Ausstellungen geben, in denen die Kunstsammlung präsentiert wird. Etwa mit Fotografien der Artothek-Werke bei den Leihnehmern zuhause.

Angebot an Private

„Das ist eine Chance, Schwellenängste abzubauen“, preist Landeshauptmann Josef Pühringer die Möglichkeit der Kunstausleihe. Angesprochen fühlen sollen sich vor allem Privatpersonen, die ihr Zuhause – freilich nur für ein paar Monate – veredeln möchten. Und die Kunst auf Zeit ist begehrt: Schon vor dem heutigen Startschuss gab es etliche Anfragen.

Info: Öffnungszeiten Di. bis Fr. 14 bis 18 Uhr, Sa. 14 bis 17 Uhr

Quelle: OÖNachrichten Zeitung
Artikel: http://www.nachrichten.at/nachrichten/kultur/art16,232109
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