Eine Meditation über das Medium Fotografie: Jürgen Klaukes 17-teilige Arbeit "Philosophie der Sekunde" von 1976.
Wien - Blick nach unten. Blick nach oben. Blick geradeaus. Einmal lächeln, ein anderes Mal den Kopf schütteln oder die Hände vor das Gesicht halten. Nicht Tiere sehen den Betrachter in Jürgen Klaukes 17-teiliger Fotoserie Philosophie der Sekunde (1976) an, sondern der Künstler selbst.
Seit Mitte der 1970er-Jahre tritt der 1943 in einer Kleinstadt an der Mosel geborene Künstler in seinen Arbeiten auf. So auch in der Meditation über das Wesen des Sekundenmediums Fotografie, dessen Talent für die Realität Klauke in den Selbstporträts austestete. Mit der umfangreichen Philosophie der Sekunde setzt die mit zehn seriellen fotografischen Arbeiten sehr konzentrierte Werkübersicht (1970 bis 1980) in der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman ein. Klug kontrastieren mit dem White Cube des Raumes einerseits schwarz-weiße Aufnahmen, andererseits Fotografien in knalligen Farben und mit extravaganten Modemagazinposen.
Maskulin? Feminin? Oder androgyn? Oder etwas Viertes, Zwischen-, Über-, Untergeschlechtliches? Das Spiel mit dem Sexus durchzieht das Werk des seit 1968 in Köln lebenden intermedialen Künstlers; von 1994 bis 2008 war er an der dortigen Kunsthochschule Ordinarius für Medienkunst: Rasch ist sein eigenes Medium der Körper geworden.
Neben dem, was Klauke "Haltung" genannt hat, signalisieren seine Bildparabeln obsessiv flirrende Verunsicherung. Nicht umsonst heißt die zeitgleich im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) stattfindende und Arbeiten aus den letzten sieben Jahren zeigende Schau Ästhetische Paranoia (ab 23. 10. im Museum der Moderne, Salzburg).
Klauke insistiert auf dem fragilen Zwischenzustand scheinbar absurder Performances, die auf Fotomaterial für die Ewigkeit fixiert werden. Mit Masculin/Feminin (1974), einem aus dreizehn Aufnahmen bestehenden Tableau, hat Klauke, androgynes Model und grazile Muse seiner selbst, geschlechtliche Grenzverwischungen durchgespielt und verwirbelt, bevor die Bezeichnung "Gender" überhaupt aufkam.
Und mit der Fotoarbeit Umarmung (1973/74) hat Klauke an Zärtlichkeit, Rabiatheit und fragmentierter Sexualität vorweggenommen, was wenig später Robert Mapplethorpe neoklassizistisch einfror und womit Regisseur Derek Jarman stets rang. (Alexander Kluy / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.6.2010)
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