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19.03.2003 - Kultur News
Morak lenkte 2001 viel Geld in die Länder
Bundes-Kunstbericht verrät: Hohe Vorauszahlungen für Graz 2003 und Salzburg.
VON HANS HAIDER


107,5 Millionen Euro, rund 1,5 Milliarden Schilling, gab das Bundeskanzleramt 2001 für die Förderung von Kunst und Künstlern aus - deutlich mehr als 2000, da waren es nur 1,06 Milliarden S. (77 Mill. €). 1999 wurden 1,2 Milliarden S. (88,5 Mill. €) verteilt. Diese Zahlen sind dem "Kunstbericht 2001" zu entnehmen. Er wurde am Dienstag im Ministerrat gebilligt und sofort veröffentlicht.

Die historische Höchstmarke wurde durch Vorauszahlungen für "Graz 2003" (14,53 Mill. €)und den Umbau des Kleinen Salzburger Festspielhauses in ein "Haus für Mozart" (9,44 Mill. €) erreicht. Im Wiener Musikverein wurden 3,63 Mill. € verbaut, im Konzerthaus 1,96. Investiert wurde auch ins Wiener "Porgy & Bess" und ins Innsbrucker "Treibhaus".

Die Galerienförderung und die Kunstankäufe wurden um 10 Prozent aufgestockt. Die Einführung der gesetzlichen Sozialversicherung für Kunstschaffende aller Sparten 2001 kostete 2,5 Mill. €, 2000 musste der alte Künstlerhilfe-Fonds wegen alter Schulden mit 3,45 Mill. €. dotiert werden. Unter den kleinen Bühnen wurden das Aktionstheater Vorarlberg, Phoenix in Linz und das Tanzatelier Prantl gesteigert. 436.000 € bekam das Wiener Schauspielhaus vom Bund - es ist inzwischen zur Gänze ein Wiener Gemeindebetrieb. Die Josefstadt und das Volkstheater in Wien bekamen 2001 ebenso viel wie 2000: zusammen 12,3 Mill. €, also deutlich mehr als ein Zehntel des Kunstbudgets des Bundes (der in Wien zusätzlich außerdem seine Bundestheater erhält). Die Subventionen für den Film wuchsen von 12,3 auf 15,85 Mill. €.

Die Literaturabteilung bilanzierte mit zehn Mill. € knapp weniger als 2000. 1,5 Mill. € fließen zu den im Wiener Literaturhaus tätigen Vereinen. Von der Verlagsförderungs-Jury wurde Picus am reichsten beteilt, vor Droschl, Bibliothek der Provinz, Drava, Zsolnay und den beiden staatseigenen Verlagen Residenz und Deuticke.



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