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Zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart - Geburtstag am 23. Jänner.
Hildesheim (APA) - Für seine berühmten "Kopfstand-Bilder" legen Kunstliebhaber viele Hunderttausend Euro hin. Doch die "verkehrte Welt" des Malers Georg Baselitz hat sich nicht selten zum Zankapfel entwickelt. Der eigensinnige Künstler, der abgeschottet auf Schloss Derneburg bei Hildesheim wohnt, wird am Donnerstag (23. Jänner) 65 Jahre alt. Seine Bilder sorgten vor allem in Kirchenkreisen für Irritationen. Als sein Gemälde "Tanz ums Kreuz" in den 90er Jahren den Altar in einer Dorfkirche im niedersächsischen Luttrum schmücken sollte, drohten Gläubige in einem jahrelangen Streit mit Kirchenaustritten, weil das Kreuz mit Jesus auf dem Kopf steht.Baselitz, der zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart zählt, lasse sich nur selten außerhalb der hohen Schlossmauern blicken, Kontakte zu ihm gebe es kaum, heißt es in seinem Wohnort Holle. Seine Gemälde aber sind nicht schwer zu finden - ein Baselitz hängt in den meisten großen Museen. Als dritter deutscher Künstler nach Joseph Beuys und Rebecca Horn zeigte Baselitz 1995 sogar im "Pantheon der Kunst", im New Yorker Guggenheim Museum, seine Werkschau. Geboren wurde er 1938 als Hans Georg Kern, seinen Künstlernamen leitete er von seinem Geburtsort Deutschbaselitz in Sachsen ab.
Der Maler, der als 20-Jähriger aus der DDR in die Bundesrepublik kam, galt im Westen als Retter des Realismus, sorgte aber auch mit dem Bild eines onanierenden Knaben 1963 für einen handfesten Kunstskandal in der Nachkriegszeit. Sein umfangreiches Werk weist im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Brüche auf. Den traurigen Gestalten der "Heldenbilder" aus den 60er Jahren etwa folgten die "Auf-dem- Kopf-Bilder". Daneben schuf Baselitz, der auch Professor an der Hochschule der Künste in Berlin ist, Skulpturen, Druckgrafiken und in jüngerer Zeit abstrakte Monumentalbilder. Darauf verteilen sich Krakellinien, Farbkleckse und auch Fußabdrücke - Originalspuren des Künstlers.
2003-01-19 10:22:13