Kultur

Tummelplatz für Entdeckernaturen

26.04.2007 | SN
Die Viennafair 2007 im Wiener Messezentrum ist wieder eine Chance für junge osteuropäische Künstler und Galerien. Mit dabei sind auch arrivierte Österreicher.

ERNST P. STROBL Wien (SN). Unüberschaubar ist der Kunstmarkt geworden, wenn nicht undurchsichtig wie die Finanzmärkte. Preise schnellen in die Höhe oder stürzen ab, Moden werden gemacht, das Netzwerk aus Künstlern und Galeristen ist nicht immer reißfest. Unüberschaubar ist bald auch die Anzahl von Kunstmessen und Veranstaltungen ähnlicher Art.

Fahren die Galeristen der Spitzenklasse nur mehr zu den großen Messen nach Basel, Madrid oder Miami, so bleiben im internationalen Messekalender immer noch eine Unzahl von Gelegenheiten, die Verkaufsware Kunst angemessen zu präsentieren.

Die Viennafair geht in das dritte Jahr, und beim Pressegespräch anlässlich der Eröffnung gab sich am Mittwoch der Messechef Matthias Limbeck gelassen. Wie schon im Vorjahr war der Andrang groß, aus 150 Anmeldungen wurden schließlich 107 Galerien herausgefiltert, 27 davon stammen aus dem zentral-, süd- und osteuropäischen Raum, wo Edek Bartz auf Scout-Tour war. An die 15.000 Besucher erhofft sich Limbeck, darunter sollen 250 Sammler aus ganz Europa, ja sogar aus den USA angemeldet sein.

Schon bei der Presseführung huschten Wiens Museumsdirektoren, darunter Agnes Husslein, Belvedere, Gerald Matt von der Kunsthalle und Edelbert Köb, Mumok, durch die Gänge. Köb und seine Jury wählten aus der Talenteabteilung, einer so genannten Zone 1, den jungen Bulgaren Kamen Stoyanow, der zur Belohnung im kommenden Jahr zum Messetermin eine Einzelausstellung im Mumok erhält.

Klassische Moderne neben Experiment Ein anderer Preis ging an die "schönste" Galeriepräsentation, die Wirtschaftskammer Wien belohnte mit 5000 Euro die Galerie layr:wuestenhagen contemporary für den "besten Stand". Dort sieht man neben stillen Fotos von Andrea Witzmann sperrige Holzskulpturen von Fabian Seiz.

Bei über hundert Ausstellern ist es nicht leicht, einen schnellen Zugang zur Kunstproduktion zu bekommen und Highlights auszusondern. Leicht tut man sich bei arrivierten Galerien, die sich auf die bewährte "klassische" Moderne stützen. Da reicht der Bogen von der Salzburger Galerie Welz, die Werke von Max Weiler über Arnulf Rainer oder Josef Mikl anbietet, bis zur Galerie Hummel, die Günter Brus oder Otto Muehl im Sortiment führt, auch Teile der Salzburg-Installation von Christoph Schlingensief. Und sogar das Krokodil mit der Mozartperücke aus der Mozartausstellung in der Albertina von Anton Herzl taucht hier unvermittelt auf.

Daneben stechen Werke von Bruno Gironcoli heraus, und man erfährt erstaunt, dass es im Kärntner Rosental eine Galerie gibt. Exotischer sind natürlich Galerien, die ihre "Ware" aus Moskau, Bukarest, oder Warschau anschleppten.

Das Land Niederösterreich präsentiert sich selbst als Galerien- und Kunstlandschaft, ein besonders "frech" wirkender Stand kommt von Studierenden an der "Angewandten". Es gibt allerhand zu entdecken, das Angebot beginnt auch bei sehr günstigen Sachen für die kleine Brieftasche.Information: Viennafair, Messegelände, 26. bis 29. April, www.viennafair.at

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