Neugestalteter Raum | |
Der afroamerikanische Kunstkritiker und Dichter Okwui Enwezor ist nach zehn "Documenta"-Leitern aus Europa der erste Afrikaner, der für die Avantgarde-Schau verantwortlich zeichnet. |
Der Standpunkt des Schriftstellers
Édouard Glissant, wonach sich "unsere Identität im Kontakt mit dem anderen
verändern wird", war mit ein Grund, warum Okwui Enwezor, Leiter der
Documenta11, Kreolität und Kreolisierung zum Thema der dritten Plattform
machte. "Städte in Afrika, Asien, der Karibik und im Indischen Ozean bilden ein
Mosaik aus fragmentarischen Räumen, die durch nationale, regionale und
globale Kräfte unterschiedlich artikuliert sind. Neue diasporische
Formationen haben den städtischen Raum neu gestaltet. Märkte, Tanzlokale,
Bars, Restaurants bilden die Räume, in denen die Strategien der
Kreolisierung ausgetragen, angewandt und überarbeitet werden", so Okwui
Enwezor. Kenner afrikanischer Kunst Okwui Enwezor wurde 1963 in Nigeria geboren. Mit 19 zog er zum Studium
der Politik und Literatur in die USA, wo er bis heute abwechselnd mit
Johannesburg lebt. Er begann mit Kunstkritiken und gab das Kunstmagazin
"Nka" für zeitgenössische afrikanische Kunst heraus. Daneben schrieb er
Gedichte. Seit knapp zehn Jahren gestaltet er auch selbst Ausstellungen -
zunächst in New York, Mitte der 90er Jahre auch in Italien und Spanien.
1997 machte er mit der hoch gelobten Johannesburg-Biennale Furore in der
Kunstwelt. Er gilt als einer der wichtigsten Kenner der Kunstproduktion
seines Heimatkontinents. Link: Documenta11 | ||