Starke Präsenz | |
"Wir haben nun die Möglichkeit, nach unserem Einzug die Räumlichkeiten technisch vollkommen durchzutesten, bevor wir ein detailliertes Programm ankündigen", so Christoph Thun-Hohenstein. |
In der Kulturlandschaft New Yorks
herauszuragen ist gewiss keine leichte Sache. Das österreichische
Kulturinstitut - oder "Kulturforum", wie es in Zukunft heißen wird - hat
das Potenzial dazu. Bereits 1993 wurde Raimund Abrahams
Architektur-Entwurf von der New York Times als "eines der bedeutendsten
neuen Gebäude" bezeichnet. Viele Jahre der Diskussion und der Verzögerung
später, ist die neue Heimstätte der österreichischen Kultur im Big Apple
zwar noch nicht eröffnet, doch die planerischen Visionen des Architekten
sind großteils bereits Wirklichkeit. Am 18. April soll das neue Kulturforum nun
eröffnet werden.
Vollprogramm im Herbst "Wenn man einen Fehler entdeckt, muss die Kommunikation darüber gewisse
Wege gehen, sodass es oft Wochen dauert, bis die Information den
zuständigen Arbeiter erreicht", beklagt Christoph Thun-Hohenstein,
Direktor des Österreichischen Kulturforums, die amerikanischen Usancen,
die er für die Verzögerungen verantwortlich macht. Gleichzeitig betont er
aber, dass die Verschiebung eine Chance sei, um unter "optimalen
Verhältnissen" die zehnwöchige heiße Eröffnungsphase vorzubereiten, denn
das Haus kann bereits im Herbst in Besitz genommen werden. Verschmelzung alt und neu Technisch anspruchsvoll werden die Eröffnung und das Programm der
folgenden Saisonen nämlich werden. Thun-Hohenstein hat sich in den zwei
Jahren seiner Amtszeit ein Bild davon gemacht, was in New York an
kultureller Repräsentation Österreichs fehlt. Nun hat er ein Programm
entwickelt, mit dem er diese Lücken füllen möchte. Das neue Kulturforum
setzt auf die Verschmelzung von traditionellem Kulturgut mit neuen Medien
und wird sich besonders auf elektronische Musik, Literatur und
Architektur, sowie multidisziplinäre und multinationale Zusammenarbeit von
Künstlern konzentrieren. Vertikale Ausstellungsräume Herausforderung und Chance zugleich sind die neuen Ausstellungsräume,
die Raimund Abraham in dem schmalen, hohen Haus vertikal angelegt hat. So
wird sich eine Ausstellung über mehrere Stockwerke erstrecken. Diese sind
jedoch so gelegen, dass man leicht die verschiedenen Ebenen einsehen kann
und somit Zusammenhänge nicht verloren gehen. Außerdem enthält das Gebäude
noch einen Vortrags- und Vorstellungsraum sowie eine in dem prägnant
hervorspringenden Würfel untergebrachte Lounge, die für Webcam- und
Fernseh-Diskussionen geplant ist. Vier Schwerpunkte Vier Schwerpunktblöcke soll es in den kommenden Saisonen geben: drei
Auftrags-Austellungen pro Jahr, etwa vierteljährlich eine Reihe von
Performances, zwei oder dreimal jährlich ein "Window for Art", in dem sich
Kulturinstitutionen aus Österreich vorstellen können, und schließlich die
Diskursreihe "Art in the Tower". Im Herbst startet eine große Medienoffensive, mit der sich das Kulturforum nach sechs Jahren ohne festes Haus kräftig in Erinnerung rufen möchte. In den Eröffnungswochen von April bis Juni wird es zeigen, was es werden will. Ab kommendem September - mit Beginn des regulären Betriebes - wird der Alltag zeigen, ob der Inhalt tatsächlich halten kann, was die spektakuläre Verpackung von Raimund Abraham bereits jetzt verspricht. | ||||
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