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Frida Kahlos größte Ausstellung in Europa
Das künstlerische Schaffen und leidvolle Leben der mexikanischen Malerin und Kultfigur Frida Kahlo (1907-1954) sind bis 9. Oktober Gegenstand einer umfassenden Retrospektive in der Tate Modern in London.

Weit mehr als die Hälfte des Gesamtwerks der Künstlerin aus Galerien und Privatsammlungen in Mexiko sowie aus US-Museen wurden nach London gebracht. In der bisher größten europäischen Kahlo-Ausstellung sind 87 Werke zu sehen. Darunter neben den zahlreichen Selbstporträts auch Aquarelle, Zeichnungen und Stillleben. Die Ausstellung kommt, wie die "Times" schrieb, einer "visuellen Biografie" der Künstlerin gleich.

Trauma als Thema

Kahlo gilt längst als eine der einflussreichsten und wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. 51 Jahre nach ihrem Tod ist die Tochter einer mexikanischen Mutter und eines deutschen Emigranten zu einer international berühmten Kultfigur geworden. Dabei hatte sie eigentlich Medizin studieren wollen.

Schon als Kind litt sie an Polio und war schwer behindert. Schlagartig veränderte sich ihr Leben 1925, als ein Schulbus, in dem die 18-jährige Kahlo saß, mit einer Straßenbahn zusammenstieß. Ein dreifach gebrochenes Rückgrat, schwere Becken-und Beinverletzungen waren die Folge. Das einschneidende Unglück sollte ihr künstlerisches Leben bestimmen. Erstmals hielt es Kahlo in der Zeichnung "Accident" (1926) fest. Darin schaut "ein anderes Ich" - ein Abbild der gesunden Kahlo - auf die auf einer Krankentrage liegende Schülerin herab.

Oft alleine

Das spätere Selbstporträt "The Broken Column" (1944) gibt eindringliches Zeugnis von den Auswirkungen des Unglücks. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind die Selbstporträts "Two Fridas" (1939) und "Self-portrait with Monkey" (1938). "Ich habe mich selbst gemalt, weil ich so oft alleine war", sagte Kahlo einmal. Auch eine Fehlgeburt mit fast tödlichem Ausgang für die Künstlerin ist im Ölgemälde "Henry Ford Hospital" (1932) auf einzigartige Weise thematisiert.

"Die Art und Weise, in der Kahlo sich mit physischem und emotionalem Schmerz auseinander setzte, ist bis heute einmalig geblieben", sagt Tate-Kuratorin Emma Dexter.

Wissenswertes

Info: Sofern Sie über einen Internet-Anschluss verfügen, finden Sie Unterlagen zur Ausstellung unter http://tate.org.uk.

• Flüge ab Linz: bis London-Stansted über http://ryanair.at oder http://linz-airport.at

• Hotels in London: http://londoncitytourist.com bietet Information von Hotels, Kulturgenuss bis zum Nachtleben.



OÖnachrichten vom 14.06.2005
 
   



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