Hollegha-Bild kommt nicht in den Lungau
Kunststreit. Die Hoffnung einer Initiativgruppe, ein modernes Bild in die Kirche Unternberg zurückzubringen, hat sich zerschlagen.
Bernhard Strobl Unternberg (SN). Das umstrittene und ursprünglich für den Erweiterungsbau der Pfarrkirche Unternberg gedachte Bild von Wolfgang Hollegha bleibt, wo es ist: in einem Gang des Bildungshauses St. Virgil in Salzburg. Ein Stimmungsbild über Annahme oder Ablehnung des Bildes hat zu dem Beschluss des Pfarrgemeinderats von Unternberg geführt.
Pfarrgemeinderatsobmann Hermann Zitz und Bildungswerkleiter Roland Lorscheid haben das Gemälde für die Bildungswoche nach Unternberg gebracht und in der Pfarrkirche präsentiert. 30 Jahre nach dem großen Kunststreit könnte die Zeit für ein modernes Gemälde in der Pfarrkirche reif geworden sein. 1979 wurde das Bild nach heftigen Kontroversen aus der Kirche verbannt.
An die 150 Gemeindebürger besuchten einen Informationsabend über moderne Kunst in der Kirche im Allgemeinen und über das Hollegha-Bild im Besonderen. Die Stimmungslage für den Verbleib des jetzt im Besitz der Erzdiözese befindlichen Bildes war gut. Sogar ein prononcierter Gegner von damals sprach sich jetzt mit Nachdruck für den Verbleib aus.
Die Stimmung an dem Abend hielt offenbar nicht an. Hermann Zitz: „Wir haben den Gottesdienstbesuchern bei unserem Prangtag Zettel verteilt, bei denen sie völlig unvorbereitet ihre Meinung kundtun konnten. 87 Messbesucher sprachen sich für den Verbleib des Bildes aus, 60 dagegen, 26 war es gleichgültig.“
Dieses Ergebnis war dem Pfarrgemeinderat zu wenig eindeutig. Das Bild kommt wieder nach St. Virgil zurück.