Salzburger Nachrichten am 22. März 2002 - Bereich: kultur
Ein Werk im Verborgenen

Ausstellung über Rudolf Vogeltanz im Salzburger Museumspavillon

Die Stadt Salzburg verwirklicht ein beachtenswertes Vorhaben: In einer Ausstellungsserie wird an Künstler erinnert, die nicht zu den ganz Großen gehörten, deren Werk aber viel zu schade ist, als dass die Zeit darüber hinweg gehen sollte. Am Donnerstag wurde eine Schau mit Arbeiten von Rudolf Vogeltanz eröffnet. Nur wenige haben die künstlerische Tätigkeit dieses Mannes, der von Beruf Landesgeometer war, wahrgenommen. Der Grund: Er wirkte im Verborgenen. Von Zeit zu Zeit dokumentierte er Holzschnitte, Linolschnitte, Zeichnungen und Pastelle in Katalogen, die er an einen ausgewählten Kreis von Bekannten verschickte. 43-jährig schied Vogeltanz aus dem Leben.

Seine Anfänge in den siebziger Jahren standen im Zeichen von Werner Bergs Holzschnitten. Auf diese Facette des Werks verzichtete Ausstellungsgestalterin Elisabeth Rath, weil die Nähe zum Vorbild zu eng ist. Eine ausgeprägte Neigung zeigte Vogeltanz zur Karikatur. Hier ging er spontan vor, während den Pastellen und den anderen grafischen Arbeiten jeweils sorgfältige Studien vorausgingen. Die Landschaften, die er auf vielen Reisen kennen lernte, sah er deutlich strukturiert, zerlegt in von einander abgesetzten Partien. In einigen Fällen setzte er dazu an, über den Gegenstandsbezug hinauszugehen.

W.TH.