Eine Stadt in der Stadt. Ein riesiges Gebiet (500.000 Quadratmeter) in bester Lage mit Meisterwerken der frühen Industriearchitektur. Und dennoch off limits, Sperrgebiet, tote Zone.
Der "Porto Vecchio", der alte Hafen von Triest, war seit Jahrzehnten dem Verfall preisgegeben und selbst für Einheimische nur vom Meer aus oder durch Stacheldrahtzäune entlang der Bahnstrecke einsehbar. Jetzt ist nach Ewigkeiten vergeblicher Versuche ein mittleres Wunder geschehen.
Ein Konsortium verschiedener privater Institutionen hat das Gelände käuflich erworben und langsam mit der Instandsetzung begonnen. Als erstes Objekt ist das "Magazzino 26" mustergültig renoviert und zur Besichtigung freigegeben worden. Anlaß dafür: die vom exzentrischen Kunstkritiker Vittorio Sgarbi initiierte "Außenstelle" der Biennale von Venedig - anlässlich des 150-Jahr-Jubiläms der Einheit Italiens.
Für einen geschworenen Avantgardefeind wie dem medial omnipräsenten Sgarbi ist die Ausstellung erstaunlich interessant und - avantgardistisch geworden (aber wahrscheinlich wurde sie aus Zeitmangel ohnehin von seinem Assistenten kuratiert). Zumal nicht nur Künstler aus Italien (schließlich ist das Magazzino 26 offiziell eine Dependance des Italienischen Pavillons in den Giardini), sondern auch aus Serbien, Slowenien, der Ukraine, Kroatien, Slowakei, Albanien, Ungarn, Modawien, Montenegro und Weissrussland dazu eingeladen worden sind.
Vom Dach des wieder intakten Magazins genießt man ein unglaubliches Panorama über dem Golf von Triest. Leicht getrübt allerdings vom Anblick der desolatest vor einem liegenden, dutzenden Ruinen einstmals glorioser Speichergebäude.
Die Revitalisierung des "Vecchio Porto" ist zweifellos ein Jahrzehnteprojekt. Die zu seiner Wiedereröffnung voller Stolz und Neugier zu Tausenden herbeigeströmten Triestiner ahnen allerdings, dass ein Erfolg dieses Unterfanges das Antlitz und die Lebensqualität ihrer alten Hafenstadt für immer postiv verändern würde. (Robert Quitta, derStandard.at, 1. August 2011)
Für Schmied wegen gesellschaftspolitischem Ansatz und Arbeitsschwerpunkt auf Architekturvermittlung prädestiniert
Nur
etwa 30 Länder verfügen über einen eigenen Pavillon, alle anderen
müssen sich in altem Gemäuer einmieten - Dies lädt zu Entdeckungsreisen
ein
Präsident Ilcham Alijew: Skulpturen schaden dem Ansehen des Islam
Goldener Löwe für Deutschlands Christoph-Schlingensief-Memorial als bester Pavillon
Trockenes Fest für Schlachtenbummler - Von Andrea Schurian
Deutsche
Staatsministerin: "Sein Werk wird noch lange prägend sein" - 89 Länder
wetteiferten um den Preis für den besten Pavillon
28
der insgesamt 89 Länderpavillons der Kunstbiennale in der Lagunenstadt
befinden sich in den Giardini - Und die sind längst nicht mehr nur
Laufsteg nationaler Eitelkeiten
Am
Samstag wird die 54. Kunstbiennale von Venedig eröffnet. Die
künstlerische Leiterin Bice Curiger hat die internationale Ausstellung
im Arsenal und im Zentralpavillon unter das Thema "Illuminazioni"
gestellt
Das venezianische Non-Profit-Unternehmen ReBiennale ist ein Netzwerk für die Wiederverwertung von Kunstmaterialien
Am
Donnerstag wird der österreichische Pavillon eröffnet - Markus
Schinwald hat ihn in eine begehbare Skulptur verwandelt: Mit
"Raumprothesen", die den Hoffmann-Bau völlig neu proportionieren
Zur Linzer Ausstellung "Proposals for Venice"
Am
1. Juni beginnen die Voreröffnungstage der 54. Kunstbiennale -
Direktorin Bice Curiger über Erleuchtung, Mystik und Anachronismus in
der Kunst
Ein Lokalaugenschein in den Giardini bei den letzten Arbeiten an den Länderpavillons
Schlegel muss "Österreich als zeitgenössische Kunstnation zu positionieren", so Kulturministerin Claudia Schmied
Das kann ich nur bestätigen. Früher war Triest eine triste Stadt mit morbider Atmosphäre, die noch den Geist der k.u.k-Endzeit atmete. Doch in den letzten Jahren hat sich die Stadt, besonders Hafenpromenade und "Hauptplatz", wirklich herausgeputzt.
Die Kommentare von Usern und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.