Graz - Der nach Querelen mit der Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum (UMJ) gekündigte Chefkurator Peter Weibel bleibt nun doch befristet an Bord und wird die drei Eröffnungsausstellungen für das Grazer Museumsquartier im Herbst kuratieren. Die von Weibel und Projektleiterin Christa Steinle unterzeichneten Verträge wurden am Mittwoch durch die anwaltliche Vertretung übermittelt, bestätigten die Beteiligten.
Bei den drei Ausstellungen handelt es sich um eine Personale Hans Holleins, das "Bruseum. Ein Museum für Günter Brus" sowie und "Moderne. Selbstmord der Kunst?". Ihre Kuratierung durch Peter Weibel war infrage gestellt, nachdem dessen Vertrag als Chefkurator der Neuen Galerie nach wiederholten Auseinandersetzungen mit der Joanneum-Geschäftsführung vorzeitig gelöst worden war. Begleitet von Solidaritätsbekundungen aus der Kunstszene einigte man sich darauf, Weibel für die drei Ausstellungen mittels Werkvertrag zu halten. Dafür musste auch die im Zuge von Restrukturierungen als Leiterin der Neuen Galerie abberufene Steindle interimistisch wieder - über eine eigens geschaffene Stabsstelle - eingesetzt werden.
Der Streit eskalierte zu Beginn der Woche erneut, als Weibel an die Öffentlichkeit ging und mit der Begründung, die Geschäftsführung hintertreibe die ausgehandelte Lösung, seine Unterschrift nicht unter den Werkvertrag setzte. Die Grünen brachten die Angelegenheit am Dienstag in den Landtag und forderten Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) auf, sich einzuschalten, weil sonst eine Blamage drohe.
Am Mittwoch informierten sowohl UMJ-Geschäftssführung als auch die Rechtsvertretung von Weibel und Steinle sowie Kulturlandesrat Buchmann darüber, dass die am 11. Mai erstellten Verträge doch unterzeichnet und fristgerecht vorgelegt wurden. Man hoffe, "dass sich dadurch nun alle Beteiligten mit vollem Engagement der Eröffnung des Joanneumsviertels widmen können", so die UMJ-Geschäftsführung in einem Statement. (APA)
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Kulturpolitik - von jeher
Kultur
ist Sache der Länder, die Republik fördert Kunst dennoch. Zudem
finanziert sie die Bundesmuseen wie die Bundestheater. Und diese liegen
in Wien. Die Hauptstadt ist daher bevorzugt. Es drohen aber
Imageverluste.
Der
seit einem Jahrzehnt amtierende Wiener Kulturstadtrat verteidigt die
Subvention von Musicals - und den Umstand, als Bundeshauptstadt
kulturelle Hochburg zu sein
Fast jeder achte Mensch in Österreich ist armutsgefährdet, Tendenz steigend. Zur Umkehrung dieses Trends benötigt es oft nur eine gute Idee und starke Partner.
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