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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
27.08.2002
13:24 MEZ
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Museumsquartier
 
Experimentierfeld für junge Künstler
Quartier 21: Flaniermeile der Kultur im Museumsquartier

Wien - Im ältesten Teil des Wiener Museumsquartiers, dem barocken Fischer-von-Erlach-Trakt und dem Ovaltrakt, wird am 13. September die programmatisch innovativste Institution eröffnet: das Quartier 21 als Zentrum jungen Kulturschaffens. In den ehemaligen Pferdestallungen entstand auf insgesamt 1.100 Quadratmetern eine Flaniermeile in Form von zwei Straßen mit Pavillons für die 22 neuen Nutzer, sowie Kulturbüros und Künstlerstudios. Neu sind auch die Buchhandlung Prachner und die Kantine für alle Nutzer des Museumsquartiers, die nicht unmittelbar zum Quartier 21 gehören.

"Transeuropa"

Am Südende, zwischen Mariahilferstraße und Haupteingang, wird die Themenstraße "Transeuropa" einziehen. Dort steht das wachsende Europa als "alltagskultureller Umschlagplatz" im Vordergrund. Dazu kommt eine Plattform für Künstler aus den österreichischen Bundesländern. Den räumlichen Einbau aus Eternit, der den künftigen Mietern (Kiesler Stiftung, A9, Found for You, polyklamott, Verein KulturKontakt, und der multifunktionale Veranstaltungsraum ErsteBankArena) die nötige Basisausstattung zur Verfügung stellt, nahm die Architektengruppe awg_AllesWirdGut vor. Eine weitere Verschränkung von Alt und Neu stellt die Themenstraße "Electric Avenue" zwischen Volkstheater und Haupteingang dar (von der Architektengruppe PPAG konzipiert). Gedacht ist "elektrische Straße" als Hort der neuen digitalenTechnologien. (Erstmieter sind institut fünfhaus, Medienquartier21, monochrom, quintessenz und spoiler).

Im Dachgeschoss des Fischer von Erlach-Traktes, oberhalb der Themenstraßen, sind Vetretungen folgender Institutionen eingezogen: Büro für Kulturvermittlung, EIKON, Klangspuren Schwaz, culture2culture, D.U.B, Impuls Tanz, medien.kunst.archiv, und Schlebrügge.Editor. AICA, der Verband Österreichischer Galerien moderner Kunst, und die Zeitschrift "springerin". Das 619 Quadratmeter große Dachgeschoss des Ovaltraktes (hinter dem Leopoldmuseum) wird neben Künstlerstudios und Gästezimmern, Xerox Printcenter, auch den math.space beherbergen, ein der Schnittstelle zwischen Mathematik und Kunst gewidmeter Raum. Die Gruppe BEHF, welche die ErsteBankArena gestaltet hat, machte auch diesen Teil nutzbar: Die Räume im Erdgeschoß des Traktes öffnen sich jetzt zu neu eingefügten, begrünten Innenhöfen. Zusätzlich wurden vier neue Eingänge zum Museumsplatz geschaffen, die ständig geöffnet und für Besucher frei zugänglich sind.

Die Auswahl der jetzigen Mieter erfolgte ursprünglich durch eine öffentliche Ausschreibung und in der Folge einer unabhängigen Expertengruppe (Kathrin Rhomberg, Hortensia Völckers, Peter Pakesch, Vitus Weh, Thomas Edlinger und Zdenka Badovinac). Die Mietverträge wurden alle für die Dauer von zwei Jahren abgeschlossen. In rund einem Jahr wird ein neuer Beirat einberufen werden, der nach einer Evaluierung die Verträge verlängern kann, oder neue Mieter für das Quartier 21 empfiehlt. (APA)


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