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Albertina wächst: 2000 Quadratmeter für Gegenwartskunst

15.10.2008 | 14:13 |  (DiePresse.com)

Im zweiten Obergeschoss wird das Museum um 16 neue Säle erweitert. Dort zeigt die Albertina "Kunst nach 1970": Von Maria Lassnig über Erwin Wurm bis Hermann Nitsch.

Die Albertina wird erweitert: Am Donnerstag werden im zweiten Obergeschoss des Hauses 16 neue Säle mit 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eröffnet. Bisher waren diese Räumlichkeiten der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Künftig werden dort die "Jeanne & Donald Kahn Galleries for Contemporary Art" untergebracht. Insgesamt beträgt die Ausstellungsfläche der Albertina nun 5800 Quadratmeter.

"Das Gesamtprofil des Hauses hat bisher unter der Unmöglichkeit gelitten, Teile unserer 30.000 Werke umfassende Sammlung der Gegenwartskunst zeigen zu können", sagte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder am Mittwoch. "Der Umwandlungsprozess kommt nun zum Abschluss." Nun seien nur noch 200 Quadratmeter unerschlossen.

Büros, Dachboden und eine alte Küche

In der nun erschlossenen Etage hatten sich bisher Büros, Depots, eine Direktorenwohnung, Gänge, eine Küche und ungenutzter Dachboden-Raum befunden. Seit einem Jahr waren die Räume in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt vom Architekturbüro BSW19 umgebaut worden. Entstanden sind fensterlose, moderne Ausstellungsräume. Die 5,2 Mio. Euro Baukosten konnte die Albertina zum Großteil (3,2 Mio.) von Sponsoren lukrieren, je eine Million kam vom Wirtschafts- und vom Kulturministerium.

In der Eröffnungsschau zeigt man bis 11. Jänner unter dem Titel "Nach 1970" "österreichische Kunst aus der Albertina". Unter den 176 Werken von 33 Künstlern befinden sich auch 18 Gemälde (von 28 gezeigten) aus der Sammlung der Österreichischen Nationalbank. "Altmeister" wie Max Weiler, Arnulf Rainer, Maria Lassnig und Hermann Nitsch sind ebenso vertreten wie die ehemaligen "jungen Wilden" Siegfried Anzinger, Herbert Brandl, Hubert Scheibl und Gunter Damisch.

Von Lassnig bis Wurm

Gezeigt werden auch Kunstwerke von Adriana Czernin, Sonja Gangl oder Hauenschild/Ritter, witzige Kleinformate von Erwin Wurm wie ungewöhnliche Großformate. Eine 14 Meter lange Zeichnung hat Hubert Scheibl der Albertina zum 50er des Direktors geschenkt. Der Wert aller Schenkungen seiner Direktionszeit "überschreitet den Betrag, den uns diese neuen Hallen gekostet haben, um das Fünffache", sagte Schröder.

Ab Ende Jänner wird in den neuen Räumen eine große Gerhard Richter-Retrospektive gezeigt. Nach einer Präsentation internationaler Kunst aus der Albertina-Sammlung soll im Herbst 2009 eine Retrospektive des 2007 gestorbenen Künstlers Jörg Immendorff folgen.


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