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03.03.2006 - Kultur&Medien / Kommentare | ![]() | ||
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Kunstlicht: Wer hat Angst vor Martha Rosler? | ![]() | ||
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ALMUTH SPIEGLER | ![]() | ||
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E Lag es an der schäbigen Bestuhlung? Oder daran, dass
Kokoschkas Geburtstag heuer auf den Aschermittwoch fiel und toute Vienne
lieber den Aringus schmauste, als einer Laudatio zu lauschen? Oder aber
daran, dass die geehrte New Yorkerin hierzulande einfach keiner kannte?
Was natürlich eine Schande und schon gar keine Ausrede
wäre, sondern eher ein Grund, neugierig den Saal zu stürmen. Zumindest für
Wiener Kunststudenten, die sich um eine Begegnung mit dem sonst so fernen
kritischen Geist Martha Roslers doch eigentlich prügeln sollten. Dachte
ich zumindest. Und die Angewandte anscheinend auch, sonst hätte sie die
Verleihung nicht per Video in den Vorraum übertragen lassen. Der
allerdings völlig leer war, als ich den ebenfalls nicht überfüllten Saal
verließ - aber vielleicht sind Kunststudenten ja heute scheu wie Rehe.
So saßen in der ersten Reihe matt, aber tapfer der Hollein und der Attersee. Rektor Gerald Bast strahlte trotzdem; alle drei waren Teil der Jury. Wie auch Kunsthistorikerin Gabriele Werner, die in bestem Englisch eine rührige Laudatio hielt. In Vertretung übrigens für Jury-Mitglied und Mumok-Chef Edelbert Köb, der justament an diesem Tage gerade in New York weilte. Er fehlte in guter Gesellschaft mit seinen Jury-Kollegen Klaus Albrecht Schröder und Stephan Schmidt-Wulffen. Dafür kam eine sich suchend umblickende Valie Export - als einzige Solidarische unter den vorigen Kokoschka-Preisträgern. Dabei hätte keiner von ihnen Angst vor trockenen
Politiker-Bussis haben brauchen, das passiert in Österreich höchstens
Sportlern - und Gehrer wie Morak ließen sich ohnehin von Beamten
vertreten. Was nicht immer die Regel war: Die Minister Moritz (SP) und
Busek (VP) überreichten den Kokoschka-Preis noch persönlich. Das zeigte sich beim etwas chaotischen ersten SP-"Kultur Jour Fixe" am Montag im Jazzclub Birdland, wo zwar Ex-Kunstminister Scholten und Ex-Stadträtin Pasterk authentisch überzeugten, sonst aber mehr ratlos gefragt als konkret geantwortet wurde. "Wir fühlen uns verarscht", gab Fotografin Lisl Ponger dem Parteivorsitzenden Gusenbauer mit auf den Heimweg. Und schien einigen ihrer - immerhin anwesenden - Kollegen aus der Seele gesprochen zu haben. Von einer starken, geschweige denn strahlenden Figur ist in der Kulturpolitik zurzeit parteiübergreifend keine Spur. Und das ist zum Heulen.
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