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Das Rheinland ist überall

Andere Kunstlandschaft in Feldkirch

Feldkirch (VN-ag) Als Ereignis ist die bereits dritte Auflage der Art Bodensee längst passé. Dass sich über die Kunstmesse auch in Sachen Kontakte und internationalem Austausch etwas tut, beweist eine Ausstellung im Palais Liechtenstein in Feldkirch.

Unter dem Titel "Spektrum Kunstlandschaft" präsentiert sie Kunstschaffen und Galerienszene im Raum Hessen und Rheinland-Pfalz. Im September steht ein Austausch mit Vorarlberger Künstlern in Wiesbaden auf dem Programm.

Bereits bei der Gründung 1999 hatte der Landesverband der Galerien in Hessen und Rheinland-Pfalz die Idee, sich als Solidargemeinschaft in einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren - außerhalb der eigenen Räume und der Kunstmessen. Während die Ausstellung in den hehren Räumen eines Museums oder einer Kunsthalle für jeden Künstler ein Highlight darstellt, scheint es ungewöhnlich, in diesen Institutionen Galerien zu zeigen. Zumal diesen, aller wertvollen Vermittlungsarbeit, aller Förderungs- und Entdeckungsarbeit zum Trotz, immer noch der Geruch von händlerischem Kommerz anhaftet.

Schlüssiges Konzept

Mit einem schlüssigen Konzept ist die Rechnung des fast 50 Mitglieder zählenden, noch jungen Galerienverbandes jedoch aufgegangen und seit 2001 war man unter dem Titel "Spektrum Kunstlandschaft" bereits in verschiedenen Häusern zu Gast.

Eine aktuelle Auflage erlebt diese Form der jurierten Ausstellung derzeit im Feldkircher Palais Liechtenstein.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen programmatischen Ausrichtung stehen aber weniger die über 30 teilnehmenden Galerien im Zentrum als vielmehr die von ihnen vertretenen Künstler. Das Bild, das sich dabei über die dergestalt definierte Kunstlandschaft bietet, ist so eindeutig und vage, so repräsentativ und singulär, so begrenzt und ausufernd wie das zeitgenössischeKunstschaffen selbst. Anders ausgedrückt: Hessen und Rheinland-Pfalz sind überall.

Rundgang

Auch wenn sich in diesem konzentrierten Galerienrundgang, der jeden Betrachter seiner eigenen Route folgen lässt, und der Aneinanderreihung von Einzelpositionen kein eindeutiger Fokus ausmachen lässt, so stechen doch einzelne Akteure mit ihren Werken ins Auge. Dazu zählen z.B. die Oberflächenspiele einer Ilse Haider, das von den Bildern der Massenmedien inspirierte großformatige Gobelin-Remake einer "Höfischen Szene" von Margret Eicher, die Zeitcollagen von Jan Wenzel, die Zeichnungen von Johannes Spehr mit ihrem "Bruegelschen" Treiben oder aber das hölzerne, mit Glasmurmeln bestückte Spielpult von Burkard Blümlein.

Zur Vertiefung des Dialoges empfiehlt sich der zur Ausstellung erschienene Katalog.

Die Ausstellung "Spektrum Kunstlandschaft" ist im Palais Liechtenstein in Feldkirch bis 11. September zu sehen, geöffnet Mittwoch bis Freitag, 16 bis 19, Samstag, 10 bis 13, Sonntag 10 bis 12 Uhr. Ab 6. September ist die "Kunstlandschaft Austria" mit einem Vorarlberg-Schwerpunkt in Wiesbaden vertreten.

Arbeit von Ilse Haider.

Großformatiges Gobelin-Remake einer "Höfischen Szene" von Margret Eicher. (Fotos: A. Grabher)




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